Die 118. Ausgabe der SIG-Delegiertenversammlung fand dieses Jahr in Genf statt . Delegierte aus der ganzen Schweiz und viele Gäste wohnten auch dem Besuch von Bundesrat Ignazio Cassis bei. Im Zentrum des Journée FSCI stand das Thema «Erinnerung, Vermittlung, Zukunft».

Die 118. Delegiertenversammlung des SIG fand am 14. Mai 2023 in Genf statt. Nach einigen Jahren Unterbruch versammelten sich 82 stimmberechtigte Delegierte der 16 Mitgliedgemeinden endlich wieder in der Romandie. Dieser «Journée FSCI» setzte sich aus zwei wesentlichen Programmpunkten zusammen. Im ersten Teil wurden die Delegiertenversammlungen des Verbands Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen VSJF und des SIG durchgeführt. Das Nachmittagsprogramm konzentrierte sich auf einen thematischen Fokus und beinhaltete auch den Besuch von Bundesrat Ignazio Cassis, Ehrengast des Tages.

Der SIG auf einer Erfolgsspur und neuen Finanzierungsmassnahmen

In seiner Eröffnungsrede zur SIG-DV konnte SIG-Präsident Ralph Lewin eine Reihe von Erfolgen des Verbands in Erinnerung rufen. Anfang 2023 sind die erhöhten Beiträge von Bund und einigen Kantonen an die Sicherheitskosten der jüdischen Gemeinschaft in Kraft getreten, eine erhebliche Entlastung der jüdischen Institutionen und ein grosser Meilenstein für den Verband nach jahrelanger Arbeit. Erst wenige Wochen vor der DV wurde im Nationalrat die Motion Binder für ein Verbot von Nazi-Symbolen angenommen. Auch das zusammen mit der Ankündigung der Schaffung eines Memorials für die Opfer des Nationalsozialismus sind langjährige Projekte, die der Verband vorangetrieben hat. Als Schwerpunkt nannte Lewin auch die Sicherung der finanziellen Stabilität des SIG für die Zukunft und erklärte neue Massnahmen, wie das Fundraising für spezifische Verbandsprojekte.

In der Geschäftsleitung kam es zu einer Ersatzwahl. Nach elf Jahren in der Geschäftsleitung hatte Ariel Wyler seinen Rücktritt angekündigt. Die Delegierten wählten mit Rolf Halonbrenner, Mitglied der Agudas Achim, einen bekannten Kandidaten zu seiner Nachfolge. Halonbrenner war bereits von 2000 bis 2012 GL-Mitglied.

Im Fokus: Erinnerung muss mit Vermittlung verknüpft werden

An die Delegiertenversammlungen schloss ein Nachmittagsprogramm zum Themenfokus «Erinnerung, Vermittlung, Zukunft» an. Als Ehrengast und Redner durften die Delegierten und Gäste Bundesrat Ignazio Cassis begrüssen. Der Fokus drehte sich um die Frage, wie die Gesellschaft die Erinnerung an die Schoah aufrechterhalten kann. Besondere Beachtung fand das erst kürzlich vom Bundesrat verabschiedete Projekt zur Schaffung eines Schweizer Memorials für die Opfer des Nationalsozialismus. In seinem Input verwies Ralph Lewin auf die wichtige Verzahnung von Erinnerung und Vermittlung und umschrieb das mit dem Memorial verknüpfte edukative Ziel des Verbands:

«Das Erinnern zeigt Lehren für die Gegenwart und Zukunft auf. Aber vor allem mit einem edukativen Angebot des Memorials sollen und können insbesondere junge Menschen und künftige Generationen zum kritischen Nachdenken über Vorurteile und Ausgrenzung befähigt werden.»

Ignazio Cassis spricht sich für die Verantwortung zur Erinnerung aus

Am 26. April 2023 hatte der Bundesrat darüber informiert, dass er das Memorialprojekt konkret an die Hand nehmen wird. In Bern solle ein Mahnmal und in Zusammenarbeit mit dem Kanton St. Gallen ein grenzüberschreitender Vermittlungs- und Vernetzungsort in der Ostschweiz entstehen. Bundesrat Ignazio Cassis hat in seiner einleitenden Rede die Bedeutung eines zukünftigen Memorials betont:

«In einer Zeit, in der die Stimmen der Überlebenden verstummen, brauchen wir diese Gedenkstätten. Sie werden niemals die Stimmen der Millionen von Männern, Frauen und Kindern ersetzen können, die ausgelöscht wurden, aber sie werden uns helfen, die Erinnerung an sie so lebendig wie möglich zu halten und uns an das grundlegende Versprechen zu erinnern: Nie wieder.»

Das Memorial diente auch als Anknüpfungspunkt seines Gespräch mit der Journalistin Lynn Levy, in dem er auch seine persönliche Haltung zum Ausdruck brachte:

«Es ist unsere verantwortungsvolle Pflicht, uns zu erinnern und die Erinnerung in die Hände der Jugend zu legen

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