«Flüchtlinge mussten alles zurücklassen. Ausser ihrem Talent» Menschen, die aus ihren Heimatländern vor Gewalt und Verfolgung flüchten mussten, erhalten in der Schweiz Asyl. 25 000 anerkannte Flüchtlinge leben in unserem Land. 23 000 Personen sind vorläufig aufgenommen. Diese Menschen stehen am Flüchtlingssonntag und Flüchtlingssabbat im Blickfeld. Wir haben ihnen Schutz gewährt, basierend auf unserem Verständnis der Nächstenliebeund unserer Verpflichtung im Rahmen des Völkerrechts. Damit ist unsere Schuldigkeit aber nicht getan. Nun geht es auch darum, sie am Zusammenleben in unserer Gesellschaft teilhaben zu lassen.
«Flüchtlinge mussten alles zurücklassen. Ausser ihrem Talent»
Menschen, die aus ihren Heimatländern vor Gewalt und Verfolgung flüchten
mussten, erhalten in der Schweiz Asyl. 25 000 anerkannte Flüchtlinge leben in
unserem Land. 23 000 Personen sind vorläufig aufgenommen. Diese Menschen
stehen am Flüchtlingssonntag und Flüchtlingssabbat im Blickfeld. Wir haben
ihnen Schutz gewährt, basierend auf unserem Verständnis der Nächstenliebe
und unserer Verpflichtung im Rahmen des Völkerrechts. Damit ist unsere Schuldigkeit
aber nicht getan. Nun geht es auch darum, sie am Zusammenleben in
unserer Gesellschaft teilhaben zu lassen.
«Flüchtlinge mussten alles zurücklassen», steht auf dem Plakat der diesjährigen
Aktion zum Flüchtlingssonntag und Flüchtlingssabbat. Der Satz weist auf den
fundamentalen Verlust hin, den Flüchtlinge beim Verlassen ihrer Heimat erleiden.
Er hat aber noch eine Ergänzung: «Ausser ihrem Talent». Damit weisen die Hilfswerke
auf das Potenzial hin, das jeder Flüchtling mitbringt, das aber oft ungenutzt
bleibt. Zu uns kommen Menschen mit Erfahrungen und Wissen. In vielen
Fällen bringen sie eine berufliche Ausbildung mit, die bei uns aber nicht unmittelbar
anerkannt wird. Die Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommenen können mit
ihren Kompetenzen sich selbst und unsere Gesellschaft weiterbringen. Damit
dies gelingt, müssen wir ihnen eine Chance geben und es ihnen ermöglichen,
ihre Integration erfolgreich zu gestalten.
Als Kirchen und Religionsgemeinschaften stehen wir in der Verpflichtung, diese
Offenheit gegenüber Flüchtlingen zu fördern und einen Beitrag zur gesellschaftlichen
Integration zu leisten. Jede gelungene Integration ist ein Gewinn für uns
alle.
Die Kirchen und Religionsgemeinschaften haben sich schon 1985 gemeinsam
verpflichtet: «Die Achtung der Menschenwürde jeder Person, ungeachtet ihrer
Rasse, Sprache, Religion, ihres Geschlechts oder ihrer sozialen Stellung gehört
zu den Grundsätzen unseres Staates und unserer Kultur. Dieser Grundsatz hat<
sich besonders in unserem Verhalten gegenüber den Schwachen und Benachteiligten,
auch gegenüber den Asylsuchenden und Flüchtlingen zu bewähren.»
(Auf Seiten der Flüchtlinge, 1985).
Dieser Verpflichtung wollen sie auch 2011 nachkommen.
Gottfried Wilhelm Locher, Präsident des Rates Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK
Bischof Norbert Brunner, Präsident Schweizer Bischofskonferenz SBK
Bischof Dr. Harald Rein, Christkatholische Kirche der Schweiz CKS
Dr. Herbert Winter, Präsident Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund SIG