Im Antisemitismusbericht des SIG und der GRA werden antisemitische Vorfälle der deutsch-, italienisch- und rätoromanischsprachigen Schweiz gesammelt und analysiert. Er ermöglicht eine Lagebeurteilung des Antisemitismus in der Schweiz.
Der SIG gibt in Zusammenarbeit mit der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus GRA jährlich einen Antisemitismusbericht heraus. Im Bericht werden antisemitische Vorfälle aus der deutsch-, italienisch- und rätoromanischsprachigen Schweiz gesammelt und analysiert. Die Vorfälle werden dem SIG über seine eigene Meldestelle via Website, telefonisch oder per E-Mail gemeldet. Weitere Vorfälle erfasst der SIG mit seinem eigenen aktiven Medien-, Internet- und Social Media-Monitoring. Zur Einschätzung und Analyse der einzelnen Fälle greift der SIG auf die Antisemitismusdefinition und die dazugehörigen erläuternden Beispiele der International Holocaust Remembrance Alliance IHRA zurück.
Prävention, Aufklärung und die Bekämpfung von Antisemitismus
Für den SIG stellen die Bekämpfung von Antisemitismus und die Prävention davor Kernaufgaben seiner Verbandstätigkeit dar. Mit dem Antisemitismusbericht können sich der Verband selbst, die Politik, Bildungsinstitutionen, Medien und schliesslich die Bevölkerung ein Bild der Lage und der Entwicklung des Antisemitismus in der Schweiz machen. Auf dieser Grundlage können entsprechende Massnahmen bei der Prävention, Aufklärung und der strafrechtlichen Verfolgung entwickelt werden.
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Antisemitismusbericht 2021
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Ganzer Bericht
Die hitzigen und unversöhnlichen Debatten rund um die Pandemie und deren Folgen führen zu einer verstärkten Verbreitung antisemitischer Haltungen. Das zeigt sich bei den beobachteten antisemitischen Vorfällen und insbesondere bei antisemitischen Verschwörungstheorien, die sich im Umfeld von Massnahmegegnern und -gegnerinnen weiter stark verbreitet haben. Das Niveau der Zahl physischer und verbaler Vorfälle bleibt auf tiefem Niveau aber mit einer Erhöhung. Im Onlinebereich wird eine starke Steigerung verzeichnet. Als Trigger fungierte auch 2021 im Wesentlichen die Coronapandemie.