Am 1. und 2. Februar 2009 trafen sich Vertreter der deutschsprachigen jüdischen Gemeinden Deutschlands, Österreichs und der Schweiz in Zürich. Die Gemeindeverantwortlichen besprachen Kooperationen und Projekte in den Bereichen Religion, Kultur, Erziehung und Soziales.
Am 1. und 2. Februar 2009 trafen sich Vertreter der deutschsprachigen jüdischen Gemeinden Deutschlands, Österreichs und der Schweiz in Zürich. Die Gemeindeverantwortlichen besprachen Kooperationen und Projekte in den Bereichen Religion, Kultur, Erziehung und Soziales. Ein Thema war unter anderen der aufkeimende Antisemitismus in Europa. Antisemitische Zuschriften, Schmierereien und Übergriffe haben im Zuge der aktuellen Situation im Nahen Osten dramatisch zugenommen. Einseitige Verurteilungen Israels im Kampf gegen die durch den Iran unterstützte, radikalislamistische Terrororganisation Hamas, die Israels Vernichtung und den Kampf gegen die Juden weltweit fordert, spielen antisemitisch motivierten Kräften in die Hände. Die deutschsprachigen jüdischen Gemeinden blicken zudem mit grosser Besorgnis auf die UN-Folgekonferenz gegen Rassismus, die im April 2009 in Genf stattfinden wird. Es ist aufgrund vorliegender UN-Entwürfe zu befürchten, dass es in den Schlussdokumenten an dieser Konferenz, wie bereits im Jahre 2001 in Durban, zu antisemitischen Aussagen kommen wird. Die deutschsprachigen jüdischen Gemeinden appellieren deshalb an die Regierungen ihrer Länder, sicherzustellen, dass die von europäischen Ländern bestimmten "roten Linien" nicht überschritten werden. Sie fordern unter anderem, dass westliche Werte wie Meinungsäusserungsfreiheit hochgehalten werden und ein Verbot von Religionskritik nicht Teil einer Resolution sein darf. Ausserdem soll die Konferenz nicht für einseitige Stellungnahmen gegen einzelne Länder, sprich Israel, missbraucht werden. Die deutschsprachigen jüdischen Gemeinden erinnern an die antisemitischen Auswüchse von 2001 in Durban und rufen alle Behörden und Nichtregierungsorganisationen auf, entschieden gegen jede Form von Antisemitismus vorzugehen. Im Übrigen haben sich die deutschsprachigen jüdischen Gemeinden sehr besorgt gezeigt über das kürzlich erfolgte Aufheben der Exkommunikation des Holocaustleugners Williamson.