Der SIG und die GRA haben eine Vereinbarung über eine vertiefte Zusammenarbeit abgeschlossen. Darin enthalten sind Neuregelungen der Arbeiten zum gemeinsamen Antisemitismusbericht und zur Studie «Erfahrungen und Wahrnehmungen von Antisemitismus unter Jüdinnen und Juden in der Schweiz». Auch eine neue Kostenaufteilung wurde beschlossen.
Der SIG und die GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus geben seit 2010 einen gemeinsamen jährlichen Antisemitismusbericht für die deutsch-, die italienisch- und die rätoromanischsprachige Schweiz heraus. Die eingeschränkteren Möglichkeiten des SIG aufgrund seiner finanziellen Lage haben eine Neubeurteilung der Aufgabenteilung und Finanzierung nötig gemacht. Nach konstruktiven Gesprächen konnte eine Vereinbarung zwischen den beiden Partnern unterzeichnet werden.
Neue Aufgabenteilung beim Antisemitismusbericht und bei der Antisemitismusstudie
Die Vereinbarung regelt die Art und die Konditionen der Zusammenarbeit zwischen dem SIG und der GRA bei der Herausgabe des gemeinsamen Antisemitismusberichts. Der SIG trägt weiterhin die Gesamtverantwortung für die Erfassung der Vorfälle, die Analyse, die Produktion, Publikation und Kommunikation. Die GRA beteiligt sich an der Erstellung und Publikation des Berichts und stellt dafür auch einen Expertenbeitrag zur Verfügung. Die GRA trägt die Gesamtverantwortung für die Studie «Erfahrungen und Wahrnehmungen von Antisemitismus unter Jüdinnen und Juden in der Schweiz», welche die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW durchführt. Die Studie soll alle vier Jahre erscheinen und im gemeinsamen Antisemitismusbericht präsentiert werden. Die GRA räumt dem SIG im Gegenzug Mitsprache bei der Entwicklung der Studie ein. Angestrebt wird eine möglichst repräsentative Mitwirkung der jüdischen Gemeinschaft in der Schweiz über die SIG-Gemeinden hinaus.
Neuer Beitrag der GRA an die Kosten
Die jährliche Herausgabe des Antisemitismusberichts verursacht auch finanzielle Aufwendungen. In den ersten Jahren des gemeinsamen Berichts von 2010 bis 2013 wurden die Kosten paritätisch aufgeteilt. Seit 2014 trägt der SIG die Kosten grösstenteils alleine. Beide Partner haben nun beschlossen, dass die Gesamtkosten in Zukunft zu zwei Dritteln vom SIG und zu einem Drittel von der GRA getragen werden.
Vereinbarungen zur politischen Arbeit und zur Zukunftsstiftung
Die Vereinbarung regelt auch weitere Bereiche. So halten der SIG und die GRA grundsätzlich fest, dass sie ihre politische Arbeit bei gemeinsamen Anliegen koordinieren und sich über entsprechende Aktivitäten informieren wollen. Auch wollen beide im Bereich Antisemitismusprävention noch stärker zusammenarbeiten. Darüber hinaus garantiert der SIG der GRA, dass für die Dauer der Vereinbarung die SIG Zukunftsstiftung keine Mittel spezifisch für die Bekämpfung von Rassismus beschaffen wird.
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