Der Bund setzt die Forderungen nach Schaffung eines Schweizer Memorials für die Opfer des Nationalsozialismus um. In Bern soll ein zentraler Erinnerungsort entstehen, im Kanton St. Gallen ein Vermittlungs- und Vernetzungsangebot. Der SIG und die PLJS begrüssen diesen bedeutenden Schritt.

Heute hat der Bundesrat darüber informiert, dass ein Schweizer Memorial für die Opfer des Nationalsozialismus geschaffen wird. Das Mahnmal soll in Bern entstehen und für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Zudem wird in Zusammenarbeit mit dem Kanton St. Gallen die Planung und Realisierung eines grenzüberschreitenden Vermittlungs- und Vernetzungsortes unterstützt. Der SIG und die Plattform der Liberalen Juden der Schweiz PLJS begrüssen diesen Entscheid. Dies stellt auch ein klares Bekenntnis zur Erinnerung an die zahlreichen Schweizer Opfer der Verfolgung, die Tausenden von zurückgewiesenen oder ausgeschafften Flüchtlingen an der Schweizer Grenze und schliesslich an die vielen mutigen Helferinnen und Helfer in der Schweiz dar.

Das nationale Memorial entsteht zentral in Bern

Mit diesem Entscheid für die Schaffung eines zentralen Erinnerungsortes setzt der Bund, zusammen mit der Stadt Bern, ein Zeichen gegen Völkermord, Antisemitismus und Rassismus. Der Erinnerungsort soll zudem den Austausch und die Debatte fördern und über die Landesgrenzen hinaus eine Wirkung entfalten. Der Bund unterstützt ausserdem den Kanton St. Gallen bei der Planung und Realisierung eines nationalen grenzüberschreitenden Vermittlungs- und Vernetzungsortes. Dieser Standort soll insbesondere der Flüchtlingspolitik und den damit zusammenhängenden dramatischen Ereignissen gewidmet sein.

Erinnerung, Vermittlung und Vernetzung im Fokus

Der Bundesrat erfüllt damit die von den jüdischen Dachverbänden mit der breiten Unterstützung aus Politik, Zivilgesellschaft, Kultur und Wissenschaft getragenen Forderung nach einer nationalen Gedenkstätte. Der Auftrag für dieses Projekt geht auf zwei Motionen aus dem Jahr 2021 zurück, die National- und Ständerat einstimmig angenommen hatten. Deren Inhalt orientiert sich an einem Konzept für ein Schweizer Memorial, das dem Bundesrat im Mai 2021 übergeben wurde. Erarbeitet wurde es von einer Projektgruppe, die auf Initiative der Auslandschweizerorganisation ASO gegründet wurde. An der Konzeption beteiligten sich neben dem SIG, die Christlich-Jüdische Arbeitsgemeinschaft cja, das Archiv für Zeitgeschichte AfZ an der ETH Zürich und das Zentrum für Jüdische Studien der Universität Basel.

Das Konzept schlug insbesondere eine Kombination aus drei Pfeilern vor: «erinnern – vermitteln – vernetzen». Die vom EDA skizzierte Umsetzung berücksichtigt genau diese dreiteilige Form der Erinnerung. Sie ermöglicht somit die vorgeschlagene zentrale Bedeutung und Funktion eines nationalen Memorials, innerhalb der bereits existierenden Erinnerungslandschaft mit zahlreichen kleineren und lokalen Gedenkorten in der Schweiz.

Der SIG und die PJLS sind von der Notwendigkeit des Memorials überzeugt

Der SIG und die PLJS haben das Projekt seit Beginn mitgetragen und sind von seiner Notwendigkeit überzeugt. Die Opfer des Nationalsozialismus und der Schoah dürfen nicht vergessen werden. Sie und die Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes sind tief im kollektiven Bewusstsein der Jüdinnen und Juden, auch hier in der Schweiz, verankert. Das Erinnern zeigt Lehren für die Gegenwart und Zukunft auf. Insbesondere die nächsten Generationen sollen mit dem edukativen Angebot des Memorials zum kritischen Nachdenken über Vorurteile und Ausgrenzung befähigt werden. Dazu müssen auch massgebliche Vermittlungselemente des Mahnmals in Bern umfassend ausgestaltet werden.

Die jüdischen Dachverbände danken insbesondere dem EDA für sein Engagement und die nun vorliegende Lösung. Die Verbände bieten auch weiterhin dem Bund, dem Kanton St. Gallen und der Stadt Bern Hand bei der Umsetzung des Projekts und seiner Vermittlungsangebote. Sie erwarten dabei auch Unterstützung von den zuständigen Kompetenzstellen beim Bund.

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