Im Buch von Angela Bhend wird die umwälzende und wechselvolle Geschichte der Schweizer Warenhäuser erzählt. Der Fokus liegt auch auf deren Gründern, viele von ihnen jüdische Einwanderer. Es ist der neuste Band der Schriftenreihe des SIG und erscheint im Chronos Verlag.
In «Triumph der Moderne» arbeitet Angela Bhend die Geschichte und Entwicklung der ersten Warenhäuser in der Schweiz um den Beginn des 20. Jahrhunderts auf. Viele der Warenhauspioniere und -gründer waren jüdische Einwanderer. Die Autorin verwebt in ihrem Buch sowohl Aspekte der Wirtschafts- und Migrationsgeschichte als auch der Sozial- und Architekturgeschichte in der Schweiz. Mit diesem neusten Band der SIG-Schriftenreihe im Chronos Verlag wird ein weitgehend unbekanntes Stück Kulturgeschichte beleuchtet, das von der jüdischen Minderheit in der Schweiz massgeblich mitgeprägt und geschrieben wurde.
Bekannte Namen wie Loeb, Manor oder die EPA
Das Auftauchen der Warenhäuser in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stellte eine Revolution im Handel, Verkauf und im Konsum dar. Mit der Erfindung des Warenhauses wurden die herkömmlichen Warenvertriebsformen umgewälzt. Prachtbauten schufen eine neue Plattform für den hereinbrechenden Massenkonsum. In der Schweiz konnten sich die ersten Warenhäuser an der Schwelle zum 20. Jahrhundert etablieren. Die Mehrheit der helvetischen Warenhauspioniere stammte aus dem benachbarten Ausland, viele von ihnen waren jüdische Einwanderer. Namen wie Brann, Mandowsky, Pilz oder Knopf sind heute in Vergessenheit geraten. Andere wie Loeb, Manor oder die 2005 aufgelöste EPA sind allseits bekannte und kaum wegzudenkende Konsumtempel der heutigen Zeit. Trotzdem ist ihr Hintergrund und ihre Geschichte bisher kaum erforscht worden. Noch weniger bekannt heutzutage ist die gesellschaftliche Abwehrhaltung gegenüber den Warenhäusern. Spätestens in den 1930er-Jahren wurde das für den Mittelstand angeblich existenzvernichtende Warenhaus Zielscheibe einer rechtsbürgerlichen Kampagne, die den Liberalismus der Gründerzeit suspendierte. 1933 verbot ein dringlicher Bundesbeschluss die Eröffnung und Erweiterung von Warenhäusern, Kaufhäusern, Einheitspreisgeschäften und Filialgeschäften.
Einblicke in die Geschichte und Kultur der jüdischen Gemeinschaft
Triumph der Moderne erscheint als Band 19 in der SIG-Schriftenreihe «Beiträge zur Geschichte und Kultur der Juden in der Schweiz». Die SIG-Schriftenreihe erscheint seit 1992. Ihr Ziel ist es, das Wissen und das Verständnis über jüdisches Leben in der Schweiz zu fördern. Sei es die Geschichte der jüdischen Gemeinden, die Architektur der Synagogen oder die Lage der Schweizer Jüdinnen und Juden während des Zweiten Weltkriegs – die in der Schriftenreihe des SIG erschienenen, reich bebilderten Bände zeichnen die historische Entwicklung nach und geben Einblick in die Geschichte, Kultur und die Traditionen der lebendigen jüdischen Gemeinschaft in der Schweiz.
Vernissage
Die Vernissage zu «Triumph der Moderne. Jüdische Gründer von Warenhäusern in der Schweiz, 1890–1945» findet am 23. November 2021 im Plaza Klub in Zürich statt. Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein abwechslungsreiches und interessantes Programm mit Musik und Apéro.
Dienstag, 23. November 2021, 18.30 Uhr, 18.00 Uhr Türöffnung
Plaza Klub
Badenerstrasse 109
8004 Zürich
Programm
Begrüssung: Dr. Ralph Lewin, Präsident Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund
Würdigung: Prof. Dr. Jacques Picard
Gespräch: Dr. Angela Bhend und Dr. Daniel Teichman
Ausblick: «Hat das Warenhaus eine Zukunft?» mit Dr. Esther Girsberger, Publizistin
Musikalische Umrahmung: «SWINGTHING»
Apéro
Anmeldung/Akkreditierung über die SIG-Medienstelle. Platzzahl beschränkt. Eintritt nur mit Covid-Zertifikat
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Weitere Informationen
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Bibliografische Angaben
Triumph der Moderne. Jüdische Gründer von Warenhäusern in der Schweiz, 1890–1945
von Angela Bhend
Band 19 der Schriftenreihe des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds SIG «Beiträge zur Geschichte und Kultur der Juden in der Schweiz»
Chronos-Verlag, Zürich
2021. Gebunden. 352 S., 125 Abb. farbig und sw.
ISBN 978-3-0340-1585-1. CHF 58 / EUR 58 -
Zur Autorin
Angela Bhend war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der Universität Basel. Das Buch basiert auf ihrer Dissertation, die im August 2020 an der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Basel mit Summa cum Laude angenommen wurde. Sie ist ausserdem Mitherausgeberin des Buches «Jüdischer Kulturraum Aargau» aus dem Jahr 2020.
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Unterlagen
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Sammlung von Illustrationen
(Bitte Beschreibung mit Credits beachten. Hochauflösende Versionen via SIG-Medienstelle)
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Medienkontakt
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