Der neue Antisemitismusbericht des SIG und der GRA beleuchtet antisemitische Tendenzen in Europa und in der Schweiz. Im dokumentarischen Teil werden die antisemitischen Vorfälle in der Deutschschweiz im Jahr 2013 dargestellt und analysiert.

Eine Häufung antisemitisch motivierter Übergriffe und das Erstarken extremistischer Bewegungen in grossen Teilen Europas verunsicherten in den letzten Jahren viele Jüdinnen und Juden. In der Schweiz hingegen werden wenige antisemitische Vorfälle registriert, die rechtsextreme Szene stagniert. Diesem vermeintlichen Gegensatz widmet sich der neue Antisemitismusbericht der GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus und des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes SIG. Der Bericht zeigt, dass die Schweiz keine Insel der Toleranz und der Friedfertigkeit ist, auch wenn hier körperliche Übergriffe selten sind. Professor Andreas Zick, Leiter des Bielefelder Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, betont im Interview, dass sich die Schweiz nicht zu sehr in Sicherheit wiegen sollte: Antisemitische Einstellungen seien in der Schweiz gleich weit verbreitet wie beispielsweise in Deutschland. Zick kommt zum Schluss, dass eine erfolgreiche Prävention gegen solche Einstellungen schon im Kindesalter ansetzen muss. In einem Überblicksartikel werden vier verschiedene Faktoren thematisiert, die den heutigen Antisemitismus in Europa prägen: Der Nahostkonflikt, die Wirtschaftskrise, muslimischer Antisemitismus sowie ein Antisemitismus, der sich als Entlastung von der judenfeindlichen europäischen Vergangenheit interpretieren lässt.

Im dokumentarischen Teil werden die antisemitischen Vorfälle in der Deutschschweiz im Jahr 2013 dargestellt und analysiert. Im letzten Jahr wurden 22 Vorfälle registriert, das sind drei weniger als 2012. Antisemitische Äusserungen und Inhalte im Internet wurden nicht gezählt. Beim grössten Teil der Vorfälle handelte es sich um Zuschriften per Post oder per E-mail. Körperliche Übergriffe wurden keine registriert. Der Antisemitismusbericht von SIG und GRA informiert alljährlich über judenfeindliche Entwicklungen in der Deutschschweiz und bietet einen Überblick über die antisemitischen Vorfälle des vergangenen Jahres.
Zudem wird jedes Jahr ein anderes Schwerpunktthema aufgegriffen.

Heute publiziert auch die CICAD ihren Bericht über den Antisemitismus in der Romandie. Dieser Bericht ist unter www.cicad.ch abrufbar.

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