Erinnerung

Das Gedenken an die Reichspogromnacht vor 85 Jahren steht heute auch unter den Eindrücken der Ereignisse in Israel und dem steigenden Antisemitismus

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 2023 wird der Ereignisse der Reichspogromnacht gedacht. Schweizweit finden zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt, die sich auch dem Terror in Israel und der steigenden Bedrohung durch Antisemitismus widmen. Viele Synagogen werden nachts ihre Lichter brennen lassen. 

Am Donnerstag, dem 9. November 2023, jährt sich die Reichspogromnacht zum 85. Mal. Das Gedenken an die schrecklichen Ereignisse von damals, die Übergriffe auf Jüdinnen und Juden unter dem Regime der Nationalsozialisten, bekommen gerade aktuell eine noch wichtigere Bedeutung. Die Terrorangriffe der Hamas vom 7. Oktober 2023 stellen das schlimmste Massaker an Jüdinnen und Juden seit der Schoah dar. Die fundamentale Forderung des «Nie wieder» hat nichts an seiner Aktualität eingebüsst. Neben zahlreichen Veranstaltungen werden vom 9. auf dem 10. November 2023 die Lichter der Synagogen zum Gedenken die ganze Nacht leuchten.

Die Reichspogromnacht brachte Leid und Zerstörung

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, in der sogenannten Reichspogromnacht – von den Nationalsozialisten auch zynisch «Kristallnacht» genannt –, brach sich der Hass gegen Jüdinnen und Juden in Deutschland endgültig Bahn. Hunderte Menschen wurden ermordet, Tausende verhaftet und viele von ihnen in Konzentrationslager verschleppt. Zahllose Geschäfte, Häuser und Wohnung von Jüdinnen und Juden wurden verwüstet. Über 1400 Synagogen, Gebets- und Versammlungsräume wurden geschändet, zerstört oder niedergebrannt. Das Pogrom markiert den Beginn der Schoah, der systematischen Vernichtung von Millionen von Jüdinnen und Juden.

Das Gefühl der Bedrohung ist heute wieder spürbar, für Jüdinnen und Juden weltweit. Am 7. Oktober 2023 fanden über 1400 Menschen in Israel den Tod. Die Hamas hat mit ihrem vergleichslosen Terror zahllose Männer, Frauen, Alte und Kinder ermordet. Über 240 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Als weitere Folge dieses Angriffs und des nun stattfindenden Kriegs erleben Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt eine neue bedrohliche Welle des Antisemitismus. Viele jüdische Menschen in der Schweiz fühlen sich verunsichert und verängstigt, ein starker Anstieg antisemitischer Vorfälle ist auch in der Schweiz registrierbar

Erinnern an die schmerzvolle Vergangenheit und ein Votum für «Never again is now!»

Zum Jahrestag der Reichspogromnacht finden schweizweit in vielen jüdischen Gemeinden und anderen Institutionen Gedenkveranstaltungen statt. Viele von ihnen beschäftigen sich auch mit den aktuellen traurigen Geschehnissen in Israel. Einige schliessen sich dem Slogan «Never again is now!» an. Mit diesem machen Menschen weltweit auf den zunehmenden Antisemitismus und auf die Übergriffe auf Jüdinnen und Juden aufmerksam. In Bern wiederum findet am Donnerstag auf Einladung des Eidgenössischen Departements des Äusseren eine internationale Tagung mit dem Titel «Erinnerungsorte für die Opfer des Nationalsozialismus: Herausforderungen, Erfahrungen und neue Initiativen in der Schweiz» statt. Schliesslich werden viele Synagogen und Betlokale in der Nacht die Lichter brennen lassen. Die jüdische Gemeinschaft setzt damit ein stilles Zeichen: ein Zeichen des Schmerzes, in Erinnerung an die Reichspogromnacht. Dieses soll aber auch ein Zeichen des Zusammenhalts sein, gerade jetzt in den dunklen Stunden für den jüdischen Staat und die jüdische Gemeinschaft in Israel und auf der ganzen Welt.

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