Drei verdiente Frauen verlassen die Geschäftsleitung
An der Delegiertenversammlung vom 18. Oktober 2020 verabschiedete der Schweizerische Israelitische Gemeindebund SIG die drei Geschäftsleitungsmitglieder Sabine Simkhovitch-Dreyfus, Francine Brunschwig und Evelyne Morali.
An der SIG-DV 2020 kam es im Rahmen der Gesamterneuerungswahlen zu einem einschneidenden personellen Wechsel im Präsidium und in der Geschäftsleitung. Mit SIG-Vizepräsidentin Sabine Simkhovitch-Dreyfus, Francine Brunschwig und Evelyne Morali verliessen gleich drei Frauen die oberste Führungsebene des SIG, die sich unentwegt für den Verband und die jüdische Gemeinschaft in der Schweiz eingesetzt haben. Alle drei stehen für den erfolgreichen Weg und die Weiterentwicklung des SIG im letzten Jahrzehnt. Mit grossem und herzlichen Applaus haben sich die DV-Delegierten für den geleisteten Einsatz bedankt.
Vizepräsidentin Sabine Simkhovitch-Dreyfus
Sabine Simkhovitch-Dreyfus prägte den SIG zuerst im Centralcomité, dann in der Geschäftsleitung und schliesslich für zwölf Jahre als Vizepräsidentin. Ihr Hauptaugenmerk lag bei den Themen Antisemitismus und Rassismus. So vertrat sie den SIG in der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus und amtete dort als Vizepräsidentin. Seitens des SIG verantwortete sie als Herausgeberin den jährlich erscheinenden Antisemitismusbericht für die Deutschschweiz, dessen Weiterentwicklung sie stetig vorangetrieben hat. Für Simkhovitch-Dreyfus spielte bei der Bekämpfung des Antisemitismus der Dialog immer eine wichtige Rolle, was sich in den Präventionsprojekten widerspiegelte, die sie tatkräftig mitgestaltete. Auch im Bereich Sicherheit der jüdischen Gemeinden setzte sie sich engagiert ein und initiierte die verbesserte Koordination der Sicherheitsverantwortlichen der Gemeinden untereinander.
Francine Brunschwig
Francine Brunschwig war zehn Jahre lang Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für das Kulturressort. Ihre bedeutendste Aufgabe war dabei die Gesamtverantwortung über die SIG-Schriftenreihe und so die Herausgabe verschiedener Werke zur jüdischen Geschichte und Kultur in der Schweiz. Hier war es ihr stets wichtig, dass die Romandie gebührende Beachtung fand. So verwundert es auch nicht, dass das letzte Werk unter ihrer Ägide, das in den kommenden Monaten erscheinen wird, von den Juden in der französischsprachigen Schweiz handelt. Das jüdische Kulturerbe in seiner Gesamtheit hatte für Brunschwig eine grosse Bedeutung. Darum regte sie aktiv die Mitarbeit des SIG beim Erhalt des jüdischen Kulturerbes im Surbtal und der mittelalterlichen Malerei in einem ehemals jüdischen Wohnhaus an der Brunngasse in Zürich an.
Evelyne Morali
Evelyne Morali stand zwölf Jahre lang dem Jugendressort vor. Dies tat sie mit grossem Elan und setzte sich für eine dynamische und lebendige Jugendarbeit des SIG ein. Das Ressort erhielt den Zusatz «Next Generation», womit sie auch die essentielle Bedeutung der Jugendarbeit unterstreichen wollte. Besonders viel Engagement investierte sie in das Präventions- und Dialogprojekt Likrat, das zum Leuchtturmprojekt des SIG avancierte und sogar in andere Länder exportiert wurde. Energisch und zielbewusst trieb sie mit persönlichem Einsatz das Likrat-Programm in der Romandie voran.