Pessach-Special: Rabbiner Michael Kohn über die Bedeutung von Pessach für das Individuum
Nächste Woche feiern wir Pessach. Es gehört zu den wichtigsten Festen des Judentums. Dies gibt uns die Gelegenheit, einen neuen, jungen Rabbiner zu Wort kommen zu lassen. Assistenzrabbiner Michael Kohn der Jüdischen Gemeinde Bern schreibt über die Bedeutung von Pessach – ein Fest, das auch als persönliche Reise betrachtet werden soll.
«An Pessach erinnert man sich an die Erfahrungen der Sklaverei, aber die Hagaddah verlangt: «In jeder Generation soll der Mensch sich betrachten, als sei er selbst aus Ägypten ausgezogen.» Einige Kommentatoren betonen die individuelle Art dieser Aussage. Ritba (Rabbi Yom Tov ben Avraham Ishbili, 1225-1330) betont: «Jedes einzelne Individuum muss sich selbst so sehen, als sei es selbst ein Sklave in Ägypten gewesen und als sei es selbst aus Ägypten ausgezogen.» An Pessach, so legt Ritba nahe, reicht es nicht aus, über unsere gemeinsame Befreiung zu sprechen, stattdessen müssen alle die Erlösung auch als persönliche Reise betrachten. Wer den Exodus sieht, als habe er für seinen eigenen Nutzen stattgefunden, kommt nicht umhin, Gott dankbar zu sein.»
Assistenzrabbiner Michael Kohn der Jüdischen Gemeinde Bern
Pessah Kasher vessaméah