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Grosse Trauer über den Tod von Rabbiner Tovia Ben-Chorin

Rabbiner Tovia Ben-Chorin ist 86-jährig in St. Gallen verstorben. Die jüdische Gemeinschaft verliert mit ihm einen gelehrten und engagierten Rabbiner. Der SIG drückt den Angehörigen sein tief empfundenes Beileid aus.

Tovia Ben-Chorin wurde 1936 in Jerusalem als Sohn von Gabrielle und Schalom Ben-Chorin, des berühmten Dichters und Theologen, geboren. Kurz zuvor war das Paar ins damalige Palästina eingewandert. Tovia Ben-Chorin studierte später Bibel und Jüdische Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem und wurde 1964 am Hebrew Union College - Jewish Institute of Religion in Cincinnati als Rabbiner ordiniert. Nachdem er seine Ausbildung zum Rabbiner in den USA abgeschlossen hatte, amtierte er in zahlreichen liberalen Gemeinden in den USA, in Israel, in England, und in Südafrika als Rabbiner.

Verbundenheit mit der Schweiz

Von 1996 bis 2007 war Tovia Ben-Chorin Gemeinderabbiner der Jüdischen Liberalen Gemeinde Or Chadasch in Zürich, die er in ihrer Entwicklung massgeblich mitprägte und zu ihrer öffentlich-rechtlichen Anerkennung im Jahr 2007 begleitete. Anschliessend folgte Ben-Chorin einem Ruf nach Berlin, wo er bis 2015 die Geschicke als einer der Rabbiner der Jüdischen Gemeinde zu Berlin lenkte. Er war zudem Mitglied des Lehrkörpers des Abraham Geiger Kollegs in Potsdam, wo er auch an der Universität unterrichtete. Danach kehrte er in die Schweiz zurück und amtierte als Rabbiner der SIG-Gemeinden in Kreuzlingen und in St. Gallen, wo er in der Nacht auf heute verstarb.

Ein Leben für den interreligiösen Dialog

Sein grosses Engagement für den interreligiösen, vor allem für den christlich-jüdischen Dialog, zeichnete ihn aus und prägte sein Wirken. Er gehörte mehreren interreligiösen Dialoggruppen des SIG an und war Vorstandsmitglied des Runden Tischs der Religionen St. Gallen und Umgebung (RTdR). In seiner Mitteilung von heute schreibt der RtdR zum Tode seines langjährigen Vorstandsmitglieds: «In Tovia Ben Chorin trat uns ein liberaler Rabbiner entgegen, der mit Charme, Witz, Temperament, Aufmerksamkeit, Freundlichkeit, Gastfreundschaft, einem ungeheuren Wissen und grosser Sensibilität auch für die schwierigen Seiten im interreligiösen Dialog die Menschen inspirierte.» Der SIG spricht sein tief empfundenes Mitgefühl seiner Frau Adina, seiner Schwester, seinen Söhnen, der Schwiegertochter und den Enkelkindern aus und wird Rabbiner Ben-Chorin ein ehrendes Andenken bewahren.

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