Interreligiöser Dialog

Der Schweizerische Rat der Religionen ruft zu Solidarität angesichts der aktuellen Krisen auf

Der Schweizerische Rat der Religionen appelliert an die Mitglieder der Kirchen und Religionsgemeinschaften, sich angesichts der aktuellen Krisen diesen Herbst und Winter solidarisch zu zeigen. Der SIG vertritt im Rat die jüdische Gemeinschaft.

Der Schweizerische Rat der Religionen SCR hat am 2. Oktober 2022 einen Aufruf veröffentlicht. Er appelliert an die Mitglieder der Kirchen und Religionsgemeinschaften, sich diesen Herbst und Winter angesichts der anstehenden Energieknappheit, einem möglichen erneutem Aufflammen der Coronapandemie und gegenüber ukrainischen Flüchtlingen solidarisch zu zeigen. Der SCR ist eine von Kirchen und verschiedenen Religionsgemeinschaften breit abgestützte Plattform für den interreligiösen Dialog. Der SIG vertritt im SCR die jüdische Gemeinschaft.


Schweizerischer Rat der Religionen

Bern, 2. Oktober 2022

Aufruf zu Solidarität, Zusammenhalt und Hoffnung in schwierigen Zeiten

Solidarität gehört zum Fundament unseres Glaubens. Gottvertrauen, Zusammenhalt stärken und Hoffnung bewahren ist eine der höchsten Aufgaben aller Menschen guten Willens in schwierigen Zeiten.

Der Schweizerische Rat der Religionen appelliert an alle Mitglieder der Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Schweiz, sich im Herbst und Winter 2022 dafür einzusetzen,

  • dass die vorhandene Energie solidarisch und mit Augenmass verteilt wird. Wir empfehlen unseren Gemeinden die Temperatur in allen Gebäuden so weit wie vertretbar herunter zu fahren und fordern unsere Mitglieder auf, auch im privaten Bereich noch mehr umweltbewusst zu handeln. Es geht darum sowohl die Schöpfung zu bewahren als auch den Menschen, die die Energie persönlich oder wirtschaftlich dringendst benötigen zur Verfügung zu stellen. Das ist zum Wohle aller.
  • dass der Ukrainekrieg im Bewusstsein nicht zur Alltagserfahrung und damit zur Routine wird. Aber auch dieser Krieg muss so schnell wie möglich beendet werden, um weiteres sinnloses menschliches Leid zu verhindern. Bis dahin darf unser Engagement für die Flüchtlinge und die Bereitschaft zu ihrer Aufnahme nicht erlahmen.
  • dass bei einem erneuten Aufflammen der Corona-Pandemie die bisher gemachten guten Erfahrungen schnell umgesetzt werden.

Einschränkungen bei der Energie, auch im Haushalt sowie steigende Lebensmittelpreise sind die Folgen der vielen Krisen, wie sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr da waren. Für den Zusammenhalt in unserem Land ist es wichtig, dass wir die Kraft des Glaubens im Gebet als eine Ressource wahrnehmen und uns gleichzeitig um diejenigen kümmern, die der Solidarität bedürfen.

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