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SIG-Präsident Ralph Lewin wendet sich an die jüdische Gemeinschaft: Lasst uns zusammenstehen!

In seiner Botschaft appelliert SIG-Präsident Ralph Lewin an den Zusammenhalt der jüdischen Gemeinschaft.

Zwei Wochen nach den brutalen Terrorattacken der Hamas auf Israel wendet sich SIG-Präsident Ralph Lewin an die jüdische Gemeinschaft. In seiner Botschaft spricht er den Schock und die Trauer an, die jeder und jede fühlt. Insbesondere widmet er sich der gegenwärtigen Situation hier in der Schweiz, wo das Gefühl der Unsicherheit zugenommen hat.

Lasst uns zusammenstehen!

Wir sind alle immer noch schockiert von den unfassbaren Taten der Hamas vor zwei Wochen. Viele von uns haben Familie und Freunde in Israel. Wir alle fühlen mit, leiden mit.

Israel braucht uns gerade jetzt. Mir ist bewusst, wir alle haben unterschiedliche Meinungen zur israelischen Politik. Viele lehnen sie auch ganz ab. Was wir aber jetzt erleben, ist vital für Israel, weil es um nichts anderes geht, als um die Existenz und die Sicherheit des einzigen jüdischen Staates, den wir haben. Wir sind daher der Überzeugung, dass sich der SIG in dieser Situation klar positionieren muss, ohne Aggression, aber mit deutlichen Worten.

Wir müssen zusammenstehen, nicht nur für Israel, sondern auch für uns. Die Zeiten sind rau, auch hier in der Schweiz. Es herrscht ein Gefühl der Verunsicherung. Ein starker Anstieg antisemitischer Vorfälle und Demonstrationen, an denen die Auslöschung Israels gefordert wird, beunruhigen uns. Dazu die Nachrichten und Bilder aus Berlin, London und Paris. Das ist beängstigend. Wir alle sind uns dieser Ängste bewusst. Wir alle nehmen das ernst. Dennoch, Panik wäre jetzt ein schlechter Ratgeber. Die Situation bei uns lässt sich nicht mit jener in anderen europäischen Ländern vergleichen. Und unsere Sicherheitsvorkehrungen sind auf einem hohen Niveau. Wir haben Behörden, denen wir vertrauen können, eigene Sicherheitsorganisationen, die hervorragende Arbeit leisten.

Seien wir darum vorsichtig und wachsam, aber verstecken wir uns nicht und leben unser jüdisches Leben weiterhin, so wie bis anhin. Wir sind es uns allen schuldig.

Wir sind für Sie da!

Ralph Lewin, Präsident des SIG

Was tut der SIG?

Der beispiellose und brutale Terrorangriff der Hamas auf Israel hat die jüdische Gemeinschaft tief getroffen. Der SIG reagierte unmittelbar nach Ausgang des Feiertags Simchat Thora am Sonntagabend in einer Mitteilung entsetzt und verurteilte den Terror der Hamas aufs Schärfste.

Intervention für Rückflüge aus Israel

Der SIG bemühte sich umgehend um eine sichere Rückreise von Schweizerinnen und Schweizer in Israel, die dort gestrandet waren. In zahlreichen Gesprächen mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA setzte sich der Verband dafür ein, dass die Schweiz die entsprechend dringend nötigen Massnahmen ergreift. Das Engagement des SIG führte letztlich auch dazu, dass das EDA mehrere Sonderflüge bei der Swiss bestellte, die ausreisewillige Schweizer in die Schweiz zurückgebracht hat.

Politischer Druck für ein Hamasverbot

Politisch erhöhte der SIG den Druck um endlich ein Hamasverbot in der Schweiz umzusetzen. Für dieses Ziel setzt sich der Verband schon seit einigen Jahren ein. Eine vielbeachtete Medienmitteilung des SIG und unzählige Gespräche im Hintergrund mit dem gesamten Netzwerk von Politikerinnen und Politikern des SIG führte auch mit Hilfe anderer Organisationen zum Erfolg. Die Parteien vollbrachten in der Frage eine historische Kehrwende und die sicherheitspolitische Kommission des Nationalrats formulierte schliesslich einstimmig – auf Grundlage der Medienmitteilung des SIG – eine entsprechende Motion. Schliesslich kündigte der Bundesrat ein Verbot der Hamas in der Schweiz an.

Mediale Präsenz

In wenigen Tagen erreichten den SIG mehr Medienanfragen als normalerweise in einem halben Jahr. Alle Anfragen wurden sorgfältig und fundiert beantwortet, mit dem Ziel die klare Haltung und Forderungen der jüdischen Gemeinschaft in die Öffentlichkeit zu transportieren. Hinter den Kulissen intervenierte der SIG immer auch bei Medien, die ein verzerrtes Bild von der Situation wiedergegeben hatten.

Unterstützung von Mitgliedgemeinden und Solidaritätsaktionen

Die Organisatoren der Solidaritätskundgebung in Zürich wurden vom SIG genauso unterstützt, wie auch private Initiatoren von Hilfsaktionen. Die Mitgliedgemeinden wurden wiederum bei verschiedensten Anliegen und insbesondere bei Informationsveranstaltungen unterstützt.

Überprüfung und Anpassungen bei der Sicherheit jüdischer Einrichtungen

Die Situation in Israel hat leider auch Auswirkung auf die Sicherheitslage von Jüdinnen und Juden in der Schweiz. In solchen Situationen werden die Sicherheitslage und -massnahmen jeweils überprüft. Der SIG steht mit den nationalen Sicherheitsbehörden in engem Kontakt, nimmt interne Lagebeurteilungen und Analysen vor und unterstützt lokale Sicherheitsorganisationen bei ihren Einschätzungen.

Antisemitismus – Monitoring und Prävention

Im Nachgang zu den Terrorattacken in Israel musste auch ein Anstieg antisemitischer Vorfälle in der gesamten Schweiz registriert werden. Im langjährigen Vergleich ist diese Häufung, darunter auch einige gravierende Vorfälle, innerhalb von nur zwei Wochen sehr ungewöhnlich. So intensivierte der SIG sein Monitoring und die Arbeit auf der SIG Meldestelle, wo die Meldungen zu antisemitischen Vorfällen zusammenlaufen und analysiert werden. Bei mehreren groben Vorfällen hat der Verband auch direkt interveniert. So unterband der SIG den Auftritt eines umstrittenen Scheichs in der Schweiz, forderte die Freistellung eines Mitarbeitenden der Universität Bern, der die brutale Attacke der Hamas verherrlichte, und intervenierte bei der Universität Zürich, als bekannt wurde, dass eine radikale pro-palästinensische Gruppe einen Raum in der Universität Zürich gemietet hatte.

Unter der Begleitung des SIG haben die Bundesratsparteien einen gemeinsamen beispiellosen Aufruf gegen Antisemitismus veröffentlicht. Gleichzeitig hat der SIG auch seine Anstrengungen in der Präventionsarbeit verstärkt. Das Aufklärungs- und Präventionsprojekt Likrat hat umgehend eine Weiterbildung für Likratinos und Likratinas durchgeführt, damit diese bei Begegnungen mit Schülerinnen und Schülern bei Bedarf und adäquat die aktuelle Situation miteinfliessen lassen können.

Freilassung der Geiseln

Das Schicksal der Geiseln in den Händen der Hamas stand ebenfalls im Fokus des SIG. Auch hier nutzte der Verband seine Kontakte und Netzwerke, um die Schweiz dazu zu bewegen, sich dezidiert für eine Freilassung einzusetzen.

Gedenkveranstaltung in Bern

Am 16. Oktober 2023 fand in der Berner Synagoge eine vom SIG mitorganisierte Gedenkveranstaltung für die Opfer des Terrors in Israel statt. Bundesrat Albert Rösti war als Vertreter des Schweizer Bundesrats vor Ort und hat in seiner Rede Mitgefühl und Solidarität ausgedrückt, aber auch das klare Bekenntnis des Bundesrates für die Sicherheit der Schweizer Jüdinnen und Juden wiederholt.

Verbot von Kundgebungen

Der SIG engagierte sich dafür, Behörden auf nationaler, kantonaler und kommunaler Ebene davon zu überzeugen, dass Kundgebungen, die zu Hass gegen Israel und Juden aufrufen, aus Sicherheitsgründen verboten werden. Wichtiges Mittel hierzu war die Vernetzung der kantonalen Behörden. Auch dank dieses Engagements entschieden die Behörden in den Städten Basel, Bern und Zürich auf entsprechende Kundgebungen vorerst zu verzichten.

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