Prävention

In der Schweizer Armee werden derzeit zum ersten Mal jüdische Armeeseelsorger ausgebildet. Wir haben einen von ihnen interviewt

An der derzeitigen Armeeseelsorge-Ausbildung nehmen auch zwei Juden teil. Einer von ihnen erzählt im Interview von seinen Motiven und was er in der Ausbildung lernt.

Zurzeit läuft im Armeeausbildungszentrum in Luzern der dreiwöchige Armeeseelsorger-Ausbildungsgang. Zum ersten Mal sind neben christlichen auch jüdische und muslimische Seelsorger mit dabei. Der SIG arbeitet als Partner bei diesem Programm mit und hat geholfen die zwei jüdischen Ausbildungsteilnehmer Jonathan Schoppig und Zsolt Balkanyi auszuwählen.

Zsolt Balkanyi, im zivilen Leben Rektor der Jüdischen Schule Noam Zürich, hat dem SIG zu seiner Ausbildung fünf Fragen beantwortet:

Wie kam es, dass Sie die Ausbildung als Armeeseelsorger begonnen haben?

Da ich eine militärische Geschichte habe, wurde ich vom SIG angefragt. Ich habe mir lange überlegt, ob ich mich der Herausforderung stellen möchte und habe dann aus Interesse und auch aus Verpflichtung zugesagt.

Wie werden Ihre Einsätze aussehen? Werden Sie gerufen, wenn ein jüdischer Soldat ein Problem hat?

Grundsätzlich sind die Armeeseelsorger und -seelsorgerinnen für alle Angehörigen der Armee zuständig. Das heisst, dass es keinen Unterschied macht, wer zu mir kommt. Im Fall eines jüdischen Soldaten würde ich einen Rabbiner hinzuziehen.

Was bedeutet es für Sie persönlich zu den ersten Armeeseelsorgern in der Schweiz zu gehören?

Es ist ein historischer Schritt. Es ist für mich eine Ehre zusammen mit Jonathan Schoppig zu den ersten zu gehören. Ich hoffe, dass wir weitere jüdische Soldaten (und Soldatinnen) motivieren können. Besonders spannend ist der informelle Austausch mit Pfarrern, Diakonen und Imamen.

Ist das Militärische für Sie Neuland oder haben Sie als junger Mann schon Militärdienst geleistet?

Ich habe eine Rekrutenschule besucht und war während langer Jahre als Fachoffizier im Armeestab im Armeearchiv. Das war eine sehr spannende Aufgabe, die ich gerne gemacht habe.

Wie lange geht die Ausbildung und was sind die Hauptpunkte die Sie dort lernen?

Der technische Kurs geht drei Wochen. Hier werden wir in die Aufgabe wie zum Beispiel Gesprächsführung eingeführt. Wir wurden aber auch an der Waffe ausgebildet. Wir haben im Kurs auch die Möglichkeit, unsere Religion den anderen Seelsorge-Anwärtern vorzustellen und Fragen zum Judentum zu beantworten.

Abonnieren Sie jetzt die SIG News

Diese Website verwendet Cookies, um ein bestmögliches Nutzungserlebnis zu gewährleisten.

Dazu gehören wesentliche Cookies, die für den Betrieb der Website notwendig sind, sowie andere, die nur für anonyme statistische Zwecke, für Komfort-Einstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte verwendet werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass je nach Ihren Einstellungen möglicherweise nicht alle Funktionen der Website zur Verfügung stehen.

Diese Website verwendet Cookies, um ein bestmögliches Nutzungserlebnis zu gewährleisten.

Dazu gehören wesentliche Cookies, die für den Betrieb der Website notwendig sind, sowie andere, die nur für anonyme statistische Zwecke, für Komfort-Einstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte verwendet werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass je nach Ihren Einstellungen möglicherweise nicht alle Funktionen der Website zur Verfügung stehen.

Ihre Cookie-Einstellungen wurden gespeichert.