Das Likrat Public-Sommerprojekt geht in die siebte Runde. In einem Workshop haben sich die Likratinas und Likratinos auf ihren Einsatz vorbereitet

Anfang August beginnt das Sommerprojekt von Likrat Public. Auch diesen Sommer stehen rund 20 Likratinas und Likratinos als Vermittler in Davos und im Saastal im Einsatz. In Bern fand dazu ein mehrtätiger Vorbereitungsworkshop statt.
Jedes Jahr nach Tischa Be’Aw reisen jüdische Touristen aus der ganzen Welt in die Schweizer Berge, um dort ihre Sommerferien zu verbringen. Um Missverständnisse und Konflikte zwischen den Gästen, der einheimischen Bevölkerung und den Tourismusbetrieben zu vermeiden, sind Vermittlerinnen und Vermittler von Likrat Public, dem Dialog- und Aufklärungsprojekt des SIG, während drei Wochen vor Ort. Ziel des Sommerprojekts ist es, jüdische Touristen mit den Schweizer Gepflogenheiten und Einheimische mit der jüdischen Lebenswelt und ihren Traditionen vertraut zu machen. Im Dialog sollen Vorurteile widerlegt werden.
Gesprächsführung und emotionale Abgrenzung in herausfordernden Situationen
Der Zweck des Workshops in der Synagoge in Bern war es, die sogenannten Likratinas und Likratinos auf unterschiedliche Situationen vorzubereiten, denen sie während ihres Einsatzes begegnen können. Dabei standen Themen wie Gesprächsführung auf dem Programm, aber auch Fallbeispiele und Best Practices der letzten Jahre. Gerade für die neuen Teilnehmenden, aber auch für die Gruppe generell, ist eine gute Vorbereitung auf anspruchsvolle Gespräche, wie sie in der momentan aufgeladenen Zeit vorkommen können, zentral für einen souveränen Auftritt. Auch der Austausch untereinander und die Erfahrungen der letzten Jahre haben den Vermittlerinnen und Vermittlern wertvolle Inputs gegeben. In einem weiteren Themenblock wurde die Gruppe im Umgang mit Medienschaffenden geschult.
Der Massnahmenkatalog der Task Force führte bereits zu ersten positiven Ergebnissen
Nachdem es im Sommer 2023 in Davos in Fragen des Alltagsverhaltens mit internationalen Gästen verschiedentlich zu Missverständnissen gekommen ist, wurde eine Task Force unter der Leitung der Firma Ambühl Meier ins Leben gerufen. Die Task Force hat in der Folge einen Massnahmenkatalog erarbeitet, der unter anderem organisatorische und kommunikative Aspekte enthält und sich nicht nur an die Gäste richtet, sondern auch an die Einheimischen sowie die Tourismusbetriebe. Die Massnahmen wurden im Sinne eines Pilotprojekts im Sommer 2024 erstmals umgesetzt und im Anschluss ausgewertet. Die Erkenntnisse der Evaluation wurden als zielführend, jedoch mit Verbesserungspotential, erachtet und sind bereits in die diesjährige Ausbildung der Likratinas und Likratinos eingeflossen.
Das Sommerprojekt geht 2025 bereits in die siebte Runde
Das Sommerprojekt findet 2025 bereits zum siebten Mal statt und dauert vom 4. bis 22. August 2025. Rund 20 Likratinas und Likratinos unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Mitgliedgemeinden des SIG sind in Davos und im Saastal im Einsatz und sorgen für einen friedlichen und offenen Umgang zwischen Gästen und Einheimischen sowie für gegenseitige Akzeptanz.
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