Mit www.reportonlineracism.ch der EKR gibt es eine neue Meldeplattform für rassistische Hassrede im Netz
Die EKR hat ein Pilotprojekt zur Meldung rassistischer Hassrede im Netz gestartet. Auf www.reportonlineracism.ch kann die Bevölkerung ihre Beobachtungen melden. Das Projekt wird eng mit der Antisemitismus-Meldestelle des SIG koordiniert.
Die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus EKR hat ein Pilotprojekt zur Erfassung rassistischer Hassrede im Internet gestartet. Auf der Meldeplattform www.reportonlineracism.ch können Einzel-, Fachpersonen und Organisationen auf dem Netz beobachtete rassistische Vorfälle melden. Ziel ist es, mit dieser zentralisierten Stelle eine schweizweite Übersicht über die Art und das Ausmass rassistischer Hassrede im Netz zu erhalten.
Hassrede gefährdet den sozialen Zusammenhalt
Die EKR schätzt rassistische Hassrede im Netz als ein anhaltendes Problem und als eine Gefährdung des sozialen Zusammenhalts der Gesellschaft ein. Die neue Meldeplattform solle das Melden rassistischer Inhalte erleichtern. Der breiten Bevölkerung solle es so einfach und unkompliziert ermöglicht werden, eigene Beobachtungen zu melden und gleichzeitig Beratung und Unterstützung anzufordern. Die gemeldeten Daten werden in einer Datenbank erfasst und analysiert. Die EKR orientiert sich hierbei an folgender Definition:
Unter rassistischer Hassrede im Netz versteht die EKR Äusserungen im Internet in Form von Schrift, Ton oder Bild, die eine Person oder Personengruppe aufgrund namentlich ihrer «Rasse», Hautfarbe, Ethnie, nationalen Herkunft oder Religion herabwürdigt, gegen sie zu Hass aufruft oder dies befürwortet, fördert oder rechtfertigt.
Enge Kooperation mit der Meldestelle des SIG
Verschiedene Organisationen stellen bereits jetzt Meldeplattformen für ähnliche Vorfälle zur Verfügung. Der SIG sammelt mit seiner Meldestelle spezifisch antisemitische Vorfälle im realen Leben und online. Darum wird beim Pilotprojekt auch auf eine enge Kooperation gesetzt. Die bei der neuen EKR-Meldeplattform gemeldeten antisemitischen Hassreden werden dem SIG automatisch weitergeleitet und können so auch in den jährlichen Antisemitismusbericht von SIG und der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus GRA einfliessen
Eine Lücke im Meldesystem wird geschlossen
Der SIG begrüsst das Engagement der EKR in diesem Bereich. Der Fokus auf Hassrede im Netz fördert die Aufmerksamkeit für dieses zunehmende Problem. Mit dieser Ausrichtung wird auch eine Lücke im Meldesystem geschlossen. Um Rassismus und Antisemitismus effektiv bekämpfen zu können und wirksame Präventionsmassnahmem zu entwickeln, ist eine möglichst breite Erfassung und Analyse entscheidend.