Jüdisches Leben

Am 1. September findet der Europäische Tag der Jüdischen Kultur statt. Der Kulturtag dreht sich 2024 um das Thema «Familie»

Der Europäische Tag der Jüdischen Kultur findet 2024 am 1. September statt. In der Schweiz wurde in neun Ortschaften und Städten ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Der diesjährige Aktionstag steht unter dem Thema «Familie».

Am Sonntag, dem 1. September 2024, findet zum 25. Mal der Europäische Tag der Jüdischen Kultur statt. Die Jubiläumsausgabe steht unter dem Thema «Familie», zu dem in über dreissig Ländern Veranstaltungen jeglicher Art durchgeführt werden. Auch in der Schweiz beteiligen sich zahlreiche Organisationen am Kulturtag und haben ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt.

«Familie» zwischen Tradition, Gegenwart und Zukunft

«Familie» ist in der europäisch-jüdischen Kultur ein Thema mit einer Reihe von Dimensionen und Tiefen. Es umfasst den anhaltenden Einfluss der Tradition, von den biblischen Erzählungen über Patriarchen und Matriarchen bis hin zum zeitlosen Gebot «Du sollst Vater und Mutter ehren». Diese Traditionen prägen auch heute noch das Familienleben und die Familie, die Rollen und Modelle, welche die Vergangenheit mit der Gegenwart verbinden.In der heutigen Welt stehen jüdische Familien vor der heiklen Aufgabe, das Erbe zu bewahren und sich gleichzeitig an die Anforderungen des modernen Lebens und der Familiendynamik anzupassen. Dieses vielschichtige Thema bietet eine umfassende Perspektive auf die Bedeutung der «Familie» in der europäisch-jüdischen Kultur und schlägt eine Brücke zwischen den Traditionen der Vergangenheit und der Dynamik der Gegenwart und Zukunft.

Veranstaltungen von Basel über Baden und Zürich bis Genf

Das Schweizer Programm verteilt sich auf neun Städte und Ortschaften: Baden, Basel, Bern, Delémont, Endingen-Lengnau, Genf, La Chaux-de-Fonds, Lausanne und Zürich. Dem Thema Familiengeschichte nähert sich das Jüdische Museum der Schweiz anhand eines Objekts mit einer ungeklärten Geschichte an. Die Kuratorin Christina Meri spricht mit dem Genealogen und Psychiater Daniel Teichman darüber, wie ein Band einer hebräischen Bibel, der 1618 in Basel gedruckt wurde und bei einer Familie in Endingen in Gebrauch war, in den 1940er Jahren in die Niederlande gelangte. In der liberalen jüdischen Gemeinde Basel hält Anna Längström einen Vortrag zu den Biografien von jüdischen Familien in Sulzburg. Der Bibliothekar der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich, Oded Fluss, erzählt Geschichten über einen jüdischen Familienhund. Nach dem Dokumentarfilm «Wo seid ihr? Die Blachs. Das Schicksal einer jüdischen Familie» spricht Familientherapeutin Miriam Spiegel über familiäre Bindungen. Danach liest Charles Lewinsky aus seiner berühmten Familien-Sage «Melnitz». Viele Synagogen öffnen auch dieses Jahr Interessierten ihre Tore: In der Synagoge in Baden findet ein Konzert mit Liedern auf Hebräisch und Jiddisch statt, eine Führung in Bern thematisiert die Bedeutung der Synagoge im Leben jüdischer Familien. Weitere kommentierte Synagogenführungen können in Delémont, Genf (am 15.9.), La-Chaux-de-Fonds und Lausanne besucht werden.

Vielfalt des jüdischen Lebens zeigen

Der Europäische Tag der Jüdischen Kultur wird seit 1999 durchgeführt. Er wird auf europäischer Ebene von der European Association for the Preservation and Promotion of Jewish Culture and Heritage AEPJ koordiniert. In der Schweiz zeichnet sich das Jüdische Museum der Schweiz als Schnittstelle aller Veranstalterinnen und Veranstalter verantwortlich. Der Aktionstag hat zum Ziel, die Vielfalt jüdischen Lebens und dessen gesellschaftliche und historische Bedeutung zu beleuchten und den kulturellen Austausch zu fördern.

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