Die jüdischen Dachorganisationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertiefen ihre Kooperation
Der SIG hat zusammen mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland und der Israelitischen Religionsgesellschaft Österreich einen Freundschaftsvertrag unterschrieben. Ziel ist eine enge Zusammenarbeit in der Förderung jüdischen Lebens und im Kampf gegen Antisemitismus.
Im Rahmen des Gemeindetags des Zentralrats der Juden in Deutschland ZdJ hat der SIG mit diesem und der Israelitischen Religionsgesellschaft Österreich IRG am 17. Dezember 2023 einen Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Der Vertrag ist ein Bekenntnis zum selbstbewussten und vielfältigen jüdischen Leben im deutschsprachigen Raum und sieht eine verstärkte Zusammenarbeit sowie grenzüberschreitende Koordinierung zur Förderung jüdischen Lebens und im Kampf gegen Antisemitismus vor.
Gemeinsamer Einsatz gegen Antisemitismus
Der Freundschaftsvertrag bekräftigt das Bekenntnis der drei Dachverbände zum Staat Israel als Heimstätte des jüdischen Volkes. Er unterstreicht das gemeinsame Bestreben, gegen israelbezogenen Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen auf nationaler und internationaler Ebene vorzugehen. Ausserdem wird der gemeinsame Einsatz gegen Desinformation in den Medien sowie gegen Boykottbewegungen, insbesondere BDS, bekräftigt. All diese Bestrebungen fussen auf der verbindlichen Grundlage der Antisemitismus-Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance IHRA.
Verstärke internationale Abstimmung zur Förderung jüdischen Lebens in Europa
Auf Basis der Kooperation werden der ZdJ, die IRG sowie der SIG ihre Mitwirkung in internationalen Gremien und Organisationen abstimmen, um gemeinsame strategische Ziele zur selbstbewussten Gestaltung jüdischen Lebens in Europa zu realisieren. Die Präsidenten des ZdJ, Josef Schuster, der IRG, Oskar Deutsch, und des SIG, Ralph Lewin, sagten nach der Unterzeichnung einhellig:
«Wir schliessen diese Vereinbarung im Bewusstsein der gemeinsamem jüdisch-europäischen Geschichte. Gerade in diesen Zeiten, in denen jüdisches Leben auch in Europa bedroht wird, ist dieses Zeichen des Zusammenhalts und der Zusammenarbeit zwischen unseren Organisationen besonders wichtig.»
Foto: Zentralrat der Juden in Deutschland | Vorne v.l.n.r.: Ralph Lewin, Präsident des SIG, Josef Schuster, Präsident des ZdJ, Oskar Deutsch, Präsident der IRG | Hinten v.l.n.r.: Jonathan Kreutner, Generalsekretär SIG, Daniel Botmann, Geschäftsführer Zentralrat, Benjamin Nägele, Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde Wien IKG
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