Antisemitismus

Auftritt von Daniele Ganser: Zürcher Volkshaus in der Verantwortung

In der Medienberichterstattung zum Widerstand gegen einen Auftritt Daniele Gansers wird von einem Kontakt zwischen dem Zürcher Volkshaus als Vermieterin und dem SIG gesprochen. Es wurde angedeutet, der SIG habe dem Volkshaus gegenüber eine «Zulässigkeit» Gansers bescheinigt. Dies ist falsch.

Am 27. und 28. Mai 2023 findet im Zürcher Volkshaus ein Kongress statt, an dem auch Daniele Ganser teilnimmt. In der Medienberichterstattung zum Widerstand gegen Gansers Auftritt wurde mehrmals der SIG erwähnt. Das Volkshaus hatte in seiner Kommunikation den Eindruck erweckt, dass der SIG dem Volkshaus gegenüber die «Zulässigkeit» von Gansers Auftritt attestiert habe. Der SIG hat sich hierzu aber tatsächlich nie geäussert.

Der SIG zeigt eine klare und kritische Haltung zu Ganser

Korrekt ist hingegen, dass dem SIG von Daniele Ganser bisher keine antisemitischen Aussagen aufgefallen sind. Der SIG schätzt jedoch Gansers Haltungen und insbesondere seine Rolle in verschwörungsaffinen Umfeldern generell als problematisch ein. Er verbreitet eigene Thesen und Theorien, die er als Geschäftsmodell gängigen gesellschaftspolitischen und wissenschaftlich anerkannten Sachverhalten und Lehrmeinungen entgegenstellt. In diesem Sinne werden sogenannte alternative, gesellschafts- und staatskritische Realitäten verbreitet. Damit werden Menschen mit solchen Einstellungen und einem Hang zu Verschwörungstheorien bestätigt und weiter bestärkt. Hier muss beachtet werden, dass bei einem nicht zu vernachlässigenden Anteil der Verschwörungstheorien erfahrungsgemäss immer auch antisemitische Inhalte mitschwingen.

Veranstaltende von Ganser Auftritten stehen in der Verantwortung

Der SIG ist befremdet, dass der Eindruck entsteht, als hätte sich der Präsident der Volkshaus-Stiftung Kaspar Bütikofer in seiner Argumentation gegen eine Absage des Kongresses auf den SIG bezogen. In den Medien waren zu lesen, Bütikofer habe extra beim SIG abgeklärt, ob ein Auftritt Gansers noch zulässig wäre. Der SIG hat sich gegenüber den Stiftungsratspräsidenten aber nie geäussert.

Der SIG steht weiterhin zu der oben dargelegten Haltung gegenüber Daniele Ganser. Der Verband hat von sich aus keine direkte Absage von Veranstaltungen mit Ganser gefordert, er appelliert vielmehr an die Verantwortung der Veranstaltenden und Vermietenden. Ob «alternativen Fakten» die eigene Bühne geboten wird, müssen diese entscheiden und dafür auch die Verantwortung übernehmen.

Bild: Geosketch, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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