Verband

Der SIG war an Purim zu Besuch bei der Israelitischen Gemeinde Winterthur IGW. Fast 80 Gemeindemitglieder nutzten die Gelegenheit, den SIG näher kennenzulernen

Der SIG möchte seine Arbeit unter seinen Mitgliedern bekannter machen. Die Israelitische Gemeinde Winterthur IGW hat darum an Purim ihre Gemeindemitglieder und Vertreterinnen und Vertreter des SIG zu einem Kennenlernen in festlichem Rahmen eingeladen.

Seit dem Terroranschlag vom 7. Oktober 2023 ist der SIG fast täglich in den Medien. Er vertritt nicht nur die Interessen der Jüdinnen und Juden in der Schweiz gegenüber der Öffentlichkeit, der Politik und den Medien. Er ist auch erste Anlaufstelle für Analysen und Einschätzungen der aktuellen Geschehnisse. Zudem repräsentiert er die jüdischen Gemeinden in internationalen Gremien wie dem EJC und WJC. Trotzdem wissen viele Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft zu wenig über die Arbeit ihres Dachverbands. Aus diesem Grund organisierten IGW und SIG einen Austausch mit Vertretern und Vertreterinnen des SIG.

Gerade jetzt ist die Arbeit des SIG besonders wichtig

80 Mitglieder der IGW fanden sich im Anschluss an das traditionelle Lesen aus der Megilla für Purim in ihrem Gemeindesaal zusammen. Der SIG hatte zum gemütlichen Racletteessen eingeladen. Im Anschluss an das Kulturprogramm und das Gemeindequiz der IGW fand ein Podiumsgespräch mit Vertreterinnen und Vertretern des SIG statt. Dabei gingen Ralph Lewin, SIG-Präsident, Ralph Friedländer, SIG-Vizepräsident und Nadja Gut, Geschäftsleitungsmitglied des SIG, auf die Aufgaben des Dachverbands und die momentan grossen Herausforderungen ein. Die Moderation hatte SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner übernommen. «Ein Thema, das uns momentan sehr beschäftigt, ist die massive Zunahme antisemitischer Vorfälle seit dem Terroranschlag der Hamas», sagte Ralph Lewin im Gespräch. «Wie ein Schock erlebten wir auch die Messertacke vom 2. März auf einen orthodoxen Juden in der Stadt Zürich», ergänzte er.

Die finanzielle Beteiligung des Bundes an der Sicherheit ist ein grosser Erfolg

Ein weiteres Kernthema des SIG sei die Sicherheit, so Lewin. Etliche Jüdinnen und Juden fühlen sich nicht mehr sicher, man habe Angst, sich in der Öffentlichkeit zu erkennen zu geben. Der SIG setze sich auf Bundesebene stark für das Thema ein, nicht erst in jüngster Zeit. Eine wichtige Errungenschaft der letzten Jahre sei deshalb die höhere finanzielle Beteiligung des Bundes zum Schutz von jüdischen Einrichtungen, die sich in diesem Jahr auf 2,5 Millionen Franken belaufe. Dies sei nicht selbstverständlich und ist das Resultat langer Verhandlungen. Inzwischen erfolgte gar eine Verdoppelung auf 5 Millionen. Hinzu kommen auch Beiträge der Kantone. So stand der SIG auch mit der Sicherheitsdirektion des Kantons Zürich im Kontakt. Dieser entschied Anfang Jahr, die entsprechenden kantonalen Mittel von 1 auf 1,5 Millionen Franken zu erhöhen.

Likrat als wichtiges Standbein des SIG im Kampf gegen den Antisemitismus

Nadja Gut von der Geschäftsleitung des SIG hat das Projekt Likrat vorgestellt. Das Dialog- und Sensibilisierungsprogramm des SIG leistet einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Antisemitismus, indem jüdische Jugendliche Schulklassen besuchen und dort über ihren Alltag als junge Jüdinnen und Juden berichten. Der Austausch mit den Schülerinnen und Schülern erfolgt auf Augenhöhe und ohne Tabus. Der Erfolg des Projekts spricht für sich: in den zwanzig Jahren seit Start des Projekts haben die Begegnungen mit Schulklassen stetig zugenommen, 2023 waren es gut 160. Dass die Arbeit von Likrat gerade jetzt relevant ist, zeigt sich in der gestiegenen Nachfrage von Schulen. Das Projekt wurde erst vor wenigen Tagen mit dem Simon-Wiesenthal-Preis durch die Republik Österreich ausgezeichnet. Damit wird die Aufklärungs- und Präventionsarbeit des SIG gegen Antisemitismus gewürdigt.

Stärkung der Gemeinden durch gezielte Unterstützung und Kommunikation

Angesprochen auf die Ziele seiner Amtszeit als Präsident, die am 2. Juni 2024 zu Ende geht und für deren Verlängerung er auch nicht kandidiert, hielt Lewin fest: «Wir haben einiges angepackt, politisch konnten wir manche Erfolge verbuchen, jetzt geht es darum, den SIG auf eine finanziell stabile Basis zu stellen und unsere strategischen Ziele gegen innen weiter zu verfolgen. Diese sind aufgrund des nötigen grossen Einsatzes nach aussen zu kurz gekommen. «Wir sind Ihr Dachverband», betonte Lewin, «das sollen Sie als Gemeinde stärker spüren». Lewin bleibt dem Verband als Vizepräsident erhalten.

Ralph Friedländer, der amtierende SIG-Vizepräsident, der sich in zwei Monaten als Präsident des SIG zur Verfügung stellt, bekräftigte: «Wir sind ein starkes Team. Gemeinsam wollen wir uns weiterhin für unsere Gemeindemitglieder einsetzen und sicherstellen, dass jüdisches Leben in der Schweiz weiterhin möglich bleibt.»

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