Jüdisch/Römisch-katholische Gesprächskommission der Schweiz: Gegen Antisemitismus!
Die JRGK fordert die gesellschaftliche Ächtung jeglicher Manifestation des Antisemitismus sowie die strafrechtliche Verfolgung von antisemitischen Äusserungen und Gewaltaufrufen.
Jüdisch/Römisch-katholische Gesprächskommission der Schweiz:
Gegen Antisemitismus!
Mit Entsetzen und Besorgnis nimmt die Jüdisch/Römisch-katholische Gesprächskommission (JRGK) Kenntnis von den antijüdischen Äusserungen, Übergriffen und Gewaltausbrüchen an zahlreichen Solidaritätskundgebungen für Gaza in Europa in den letzten Tagen.
Ausgelöst durch den Raketenbeschuss Israels durch die Hamas und die israelische Gegenoffensive in Gaza wird Europa gegenwärtig von einer massiven Welle des Antisemitismus erfasst.
Die JRGK ist seit ihrer Gründung im Gefolge des Zweiten Vatikanischen Konzils dem jüdisch-christlichen Dialog, dem gegenseitigen Respekt, der Toleranz und dem friedlichen Zusammenleben verpflichtet. Die Konzilserklärung Nostra Aetate (1965) verurteilt „alle Hassausbrüche, Verfolgungen und Manifestationen des Antisemitismus, die sich zu irgendeiner Zeit und von irgend jemandem gegen die Juden gerichtet haben“.
Die JRGK wendet sich hiermit entschieden gegen die wieder aufkommende offene Judenfeindschaft. Sie fordert die gesellschaftliche Ächtung jeglicher Manifestation des Antisemitismus sowie die strafrechtliche Verfolgung von antisemitischen Äusserungen und Gewaltaufrufen. Diese stellen einen klaren Verstoss gegen die Antirassismusnorm (Art. 261bis StGB) dar und gefährden das friedliche Zusammenleben der Religionen in unserem Land.
Wir rufen alle Verantwortlichen in den Religionen, in Gesellschaft und Politik auf, keinen Antisemitismus in der Schweiz zu dulden.