Prävention

Likratino Benjamin Unger wurde eingeladen, das Dialogprojekt Likrat an einer Antisemitismustagung des WJC und des Menschrechtsrats der UNO vorzustellen

Der WJC lud im Rahmenprogramm zur 57. Sitzung des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen zu einer Tagung zum Thema Antisemitismusprävention ein. Mit dabei war auch Likratino Benjamin Unger, der das SIG-Dialog- und Aufklärungsprojekt Likrat präsentierte.

Im Rahmen der 57. Sitzung des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen UNO lud Leon Saltiel, Vertreter des World Jewish Congress WJC in der UNO, am 24. September 2024 in Genf zu einer Tagung zum Thema «Fighting antisemitism through peer to peer learning» ein. Der Anlass bot verschiedenen jüdischen Organisationen die Möglichkeit, ihre Programme zur Antisemitismusprävention zu präsentieren. Für den SIG hat Likratino Benjamin Unger teilgenommen, der das Dialog- und Aufklärungsprojekt Likrat vorstellte.

Dialogprojekte mit Jugendlichen gegen Antisemitismus

Der Anlass wurde als Antwort auf den Anstieg an antisemitischen Vorfällen seit dem 7. Oktober 2023 organisiert. Dabei wurden Präventionsprojekte vorgestellt, die auf dem Peer-to-Peer-Ansatz mit jüdischen Jugendlichen beruhen. Benjamin Unger, der seit acht Jahren als Likratino im Einsatz ist, sprach in seinem Referat über die Idee hinter dem Projekt und hob seine eigenen positiven Erfahrungen im Dialog mit Schulklassen hervor. Weitere vertretene Programme waren «Pathfinder» aus Norwegen und «Meet a Jew», das Schwesterprojekt von Likrat in Deutschland.

Die anschliessende Diskussionsrunde mit Professor Nicolas Levrat, dem Sonderberichterstatter für Minderheitenfragen bei der UNO, gab den Teilnehmenden der verschiedenen UNO-Missionen die Gelegenheit, Fragen zu den Projekten zu stellen. Dabei wurde die Arbeit von Likrat positiv bewertet und Interesse gezeigt, das Programm auch auf andere Länder auszuweiten. Die Vertreterin der Vereinigten Staaten, Michèle Taylor, brachte den Mehrwert des Peer-to-Peer-Ansatzes auf den Punkt:

«Es ist einfach, eine Idee zu hassen. Aber es ist sehr schwierig, eine Person zu hassen».

Interkultureller Dialog zum Abbau von Stereotypen

Den Referentinnen und Referenten wurde zum Abschluss auch die Gelegenheit gegeben, zum Plenum des Menschenrechtsrat zu sprechen. Benjamin Unger betonte in seinem Votum die Relevanz des interkulturellen Dialogs:

«Nach dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober sind Projekte wie Likrat wichtiger denn je. Ein offener Dialog ist ein wichtiges Element, um dem bedrohlichen Anstieg des Antisemitismus entgegenzuwirken. Er kann auch als Modell für viele Gesellschaften dienen, um den interkulturellen Dialog zu fördern, negative Stereotypen abzubauen und widerstandsfähigere und integrative Gesellschaften aufzubauen.»

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