Karin Keller-Sutter besucht die jüdische Gemeinschaft an der DV des SIG

Die diesjährige Delegiertenversammlung des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds SIG findet am 29. Mai 2022 im Kursaal in Bern statt. Nach zwei coronabedingt eingeschränkten Ausgaben wird die DV 2022 wieder in gewohntem und grösserem Rahmen stattfinden. Im Nachgang findet ein Nachmittagsprogramm mit einer Ehrung des ehemaligen SIG-Präsidenten Herbert Winter und dem Besuch der Bundesrätin Karin Keller-Sutter als Ehrengast statt.

Herbert Winter wird in das Goldene Buch des SIG eingetragen

In einem ersten Programmpunkt wird Herbert Winter für seine Verdienste um den Verband und die jüdische Gemeinschaft geehrt. Er wird ins Goldene Buch des SIG eingetragen. Die Laudatio hält Ständerat Daniel Jositsch. Herbert Winter war von 2008 bis 2020 Präsident des SIG und hat in diesen zwölf Jahren eine Ära geprägt. In dieser Zeit hat sich der Verband stark professionalisiert und ist zu einer angesehenen und respektierten Stimme in Gesellschaft, Politik und Medienlandschaft geworden. Gegen innen konnte der Zusammenhalt der jüdischen Gemeinschaft und das gegenseitige Verständnis gestärkt werden. Er nahm ausserdem in verschiedenen Institutionen Einsatz, unter anderem als Vizepräsident des World Jewish Congress und des European Jewish Congress oder als Präsident des Schweizerischen Rats der Religionen. Winter wurde als steter und offener Vermittler wahrgenommen, der immer den Dialog als Wegbereiter für Lösungen und Kompromisse forciert hatte.

Bundesrätin Karin Keller-Sutter spricht zu Sicherheit und Flüchtlingen aus der Ukraine

Im zweiten Programmpunkt begrüsst der SIG Bundesrätin und Justizministerin Karin Keller-Sutter als Ehrengast. Sie wird sich in einem Gespräch mit Journalist Sebastian Ramspeck insbesondere zur Sicherheit gefährdeter Minderheiten in der Schweiz und zu Flüchtlingen aus der Ukraine äussern. Bei der Sicherheit konnten insbesondere im April 2022 klare Fortschritte erzielt werden. Der Bundesrat hatte entschieden, dass die Unterstützungsbeiträge für Einrichtungen von Minderheiten mit besonderen Schutzbedürfnissen erhöht werden sollen. Mit diesem jüngsten Entscheid folgt eine weitere Entlastung der jüdischen Gemeinden, die enorme Sicherheitskosten zu tragen haben. Beim Thema Flüchtlinge aus der Ukraine wird die Bundesrätin eine Lagebeurteilung vornehmen. Auch zahlreiche jüdische Institutionen und Gemeinden haben in den letzten Monaten ein grosses Engagement bei der Aufnahme von Flüchtlingen gezeigt.

Statuarische Geschäfte mit Wahlen

An der DV selbst steht neben den üblichen statuarischen Geschäften auch eine Ersatzwahl in die Geschäftsleitung des SIG auf dem Programm. Nach seiner Wahl in die Geschäftsleitung 2020 hat Michaël Goldschmidt seinen vorzeitigen Rücktritt angekündigt. Das Mitglied der Communauté Israélite de Lausanne et du Canton de Vaud CILV verlegt seinen Lebensmittelpunkt ins Ausland. In der Geschäftsleitung hatte er das Ressort Kultur inne. Die Wahlvorbereitungskommission des SIG-Centralcomités schlägt den Delegierten als Nachfolge Iris Levy vor. Levy ist ebenfalls Mitglied der CILV und arbeitet für eine Medien- und Marketingagentur.