Prävention

Bei Likrat einsteigen – Erfahrung zählt

In der zweiten Woche des Likrat Public-Sommerprojekt trafen in Davos zwei neue Likratinas ein. Iris und Lily hatten sich engagiert für einen Wocheneinsatz gemeldet. Ihre Aufgabe wird es sein, zwischen jüdischen Gästen und lokaler Bevölkerung zu vermitteln. Sie sind keine klassischen Likratinas, die bereits im Teenageralter eine Likrat-Ausbildung durchlaufen haben. Beide sind Quereinsteigerinnen.

Iris Sobol und Lily Nordmann bilden die zweite Schicht, die in Davos von früh bis spät ihrer Aufgabe nachgeht. Was nach harter Arbeit klingt, ist tatsächlich harte Arbeit. Nach einem kleinen Frühstück in der Unterkunft geht es eilig zu Fuss, mit Bus oder mit dem Auto los. Jeden Tag werden bestimmte Hotspots abgelaufen, wie zum Beispiel die Talstationen, die Seepromenade und vor allem das Tourismusbüro. Dazwischen stehen Besuche bei Einheimischen oder Gästen an, die sich aktiv bei Likrat Public wegen eines Problems gemeldet haben. Pausen gibt es so nur wenige, dafür fast ununterbrochen Gespräch und Diskussionen mit bekannten und neuen Gesichtern. «Uff dr Schnuure simmer alli», kommentiert Iris lächelnd den ersten Tag in ihrem Basler Dialekt.

Lebenserfahrung zählt

Die meisten Likratinos und Likratinas, die in Davos, Arosa und im Saastal zum Einsatz kommen, haben eine klassische Likrat-Ausbildung hinter sich. Sie sind zwischen 16 und 19 Jahre alt, wenn sie die Ausbildungsgänge durchlaufen und dann auch bei Likrat-Begegnungen in Schulen zum Einsatz kommen. Ältere und solche mit Erfahrung engagieren sich später auch im Likrat Public-Programm. Es zählt also Erfahrung – Lebenserfahrung ist da besonders wichtig. Das bringen Iris und Lily mit. Beide haben Kinder und Enkeln im Likrat-Projekt. So sind sie auch im vergangenen Jahr angefragt worden, ob sie ebenfalls Teil dieses erfolgreichen Dialogprojekts werden möchten – und das als Quereinsteigerinnen.

Reinschnuppern wird empfohlen

«Die Arbeitsweise bei Likrat Public verlangt, dass ich mich als Mensch mit meinem speziellen Hintergrund, mit meiner Geschichte einbringe», erklärt Lily. In der Begegnung mit Menschen, ob nun streng religiösen Menschen oder solchen aus der Tourismusbranche, ist authentisches und echtes Auftreten der Schlüssel, um in Kontakt zu kommen. Und Lily nimmt auch selbst etwas mit: «Diese zahlreichen Aufeinandertreffen, der Austausch, da lerne ich unglaublich viel wertvolles dazu.» Trotz der anstrengenden Tage sind beide Likratinas bis in die Zehenspitzen motiviert und lächeln die vielen abgespulten Kilometer weg. «Der Ansatz von Likrat über Dialog und Begegnungen Konflikte zu lösen, Verständnis zu fördern, ist einfach schön. Ich mache etwas wirklich Sinnvolles und es bewirkt auch tatsächlich etwas», ist Iris überzeugt. Darum geben beide an jene die Empfehlung ab, die auch schon dem Teenageralter entwachsen sind, das Likrat-Programm genauer anzuschauen und sich ein Reinschnuppern ernsthaft zu überlegen. Die nächste Gelegenheit ist ein Weiterbildungsgang Mitte September in Zürich. Für beide geht die Woche in Davos auch schon langsam dem Ende entgegen. Ob sie nächstes Jahr wieder dabei sind? «Aber sicher», machen beide klar.

Jetzt Likrat-Luft schnuppern – Likrat-Weiterbildung 2019

Im September findet der nächste Weiterbildungstag von Likrat statt. Neugierige und solche, die sich ein Engagement bei Likrat vorstellen können, sind ebenfalls willkommen. Bei Likrat und vor allem Likrat Public werden auch Quereinsteiger eingesetzt.

Sonntag, 8. September 2019, 13.00 - 15.00 Uhr, in Zürich

Mehr Informationen unter www.likrat.ch/mitmachen oder via likrat@swissjews.ch oder +41 (0)43 305 07 65.

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