Bundesrat Ignazio Cassis macht deutlich: «Es gibt bei uns keinen Platz für Antisemitismus»

In einem Gastkommentar in der Neuen Zürcher Zeitung hat Bundesrat Ignazio Cassis klar Position gegen den aufkeimenden Antisemitismus in der Schweiz bezogen. Der Beitrag erschien am 9. November 2023, auf den Tag 85 Jahre nach den schrecklichen Ereignissen der Reichspogromnacht in Nazi-Deutschland, dem Beginn der Schoah. So nimmt der Vorsteher des Eidgenössischen Departments für auswärtige Angelegenheiten EDA auch direkt Bezug auf die Vergangenheit, wenn er von den Herausforderungen und Verpflichtungen in der Gegenwart spricht.

Der Staat hat eine Verpflichtung gegenüber den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern

Auslöser für den zurzeit stark aufkeimenden Antisemitismus in der Schweiz sind die brutalen Terrorangriffe auf Israel, die weit über eintausend Menschen gefordert haben. Dies stellt eine beispiellose Attacke auf jüdisches Leben seit der Schoah dar. Bundesrat Cassis zeigt sich zutiefst betroffen, dass Jüdinnen und Juden heute auch in der Schweiz verunsichert und verängstigt sind. Er leitet daraus auch eine klare Verpflichtung des Staates ab: «Deshalb braucht es jetzt klare Worte, denen Taten folgen müssen. Wir müssen uns des Rechtsstaates Schweiz und unserer jüdischen Mitbürger würdig erweisen und den Zusammenhalt unseres Landes stärken.» Er bestärkt folglich die nachdrückliche Botschaft von Bundesrat Albert Rösti und der Schweizer Parteien in einer gemeinsamen Erklärung: «Für Antisemitismus hat es in der Schweiz keinen Platz.»

Die Gesellschaft als Ganzes trägt eine Verantwortung Antisemitismus zu bekämpfen

Der SIG begrüsst die klare Haltung des Schweizer Aussenministers gegen Antisemitismus. Auch unterstützt der Dachverband jüdischer Gemeinden der Schweiz den unmissverständlichen Aufruf zur gemeinsamen Verantwortung an alle gesellschaftlichen Akteure sowie Bürgerinnen und Bürger der Schweiz: «Wir tragen eine individuelle und gemeinsame Verantwortung: gemeinsam einzustehen gegen Antisemitismus, Rassismus und Gewalt, heute mehr denn je.»

Gastkommentar von Bundesrat Ignazio Cassis, NZZ vom 9. November 2023

Es gibt bei uns keinen Platz für Antisemitismus

Nie nach dem Holocaust sind mehr Juden auf bestialischere Weise ermordet worden als am 7. Oktober im Süden Israels. Wer über Empathie verfügt, trauert, derweil vielerorts der Antisemitismus überkocht.

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