Jüdische Wandmalereien aus dem Mittelalter werden in Zukunft von der Stadt Zürich stärker finanziell unterstützt
Der Zürcher Gemeinderat hat eine Motion überwiesen, welche die finanzielle Unterstützung des Museums «Schauplatz Brunngasse» sichern soll. Damit wird geholfen, lokales und herausragendes jüdisches Kulturerbe sichtbar zu machen.
Am vergangenen Mittwoch hat der Zürcher Gemeinderat eine dringliche Motion zur Unterstützung des Museums an der Brunngasse an den Zürcher Stadtrat überwiesen. Die Motion stammt aus der Feder von Jehuda Spielman (FDP), Walter Angst (AL) sowie acht Mitunterzeichnenden. Der Stadtrat hat nun zwei Jahre Zeit, einen Investitions- und Betriebsbeitrag zur Sicherstellung und Förderung des Museums «Schauplatz Brunngasse» zu sprechen. Bereits 2019 hat der Gemeinderat im Zuge der Verabschiedung des Kulturleitbilds 2020-2023 die finanzielle Unterstützung durch die Stadt Zürich bestätigt. Nun soll ein substantieller Beitrag folgen.
Stetiger Ausbau des «Schauplatz Brunngasse» zum Museum
Die Wandmalereien, die 1996 bei der Renovation der städtischen Liegenschaft an der Brunngasse 8 zufällig entdeckt wurden, ermöglichen einen einzigartigen Einblick in die Lebensweise einer jüdischen Familie aus der Zeit um 1330. Die Malereien haben international Aufsehen erregt und Eingang in Standardwerke zur jüdischen Kulturgeschichte in Europa gefunden. Nach ihrer Entdeckung wurden die Malereifragmente restauriert und zum Teil sichtbar gemacht. 2020 hat der Verein, der das Museum betreibt, seine Arbeit aufgenommen. Seither wird der «Schauplatz Brunngasse» und das Angebot an Führungen und Veranstaltungen stetig ausgebaut.
Einzigartiges Kulturerbe
Die Wandmalereien repräsentieren ein einzigartiges Kulturerbe. Dieses muss, ebenso wie das übrige vielfältige jüdische Kulturerbe in der Schweiz, als Teil der Schweizer Geschichte begriffen, behandelt, bewahrt und schliesslich auch vermittelt werden. Der SIG hat das Projekt von Anfang an begleitet und ist im Vorstand des Museumsvereins vertreten. Es stimmt den SIG zuversichtlich, dass die Stadt Zürich das in Zürich beheimatete, herausragende jüdische Kulturerbe würdigt und es mit einem angemessenen Beitrag unterstützen wird.
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