Politik

Gestern wurde eine Podiumsdiskussion an der Universität Zürich und eine Rede von SIG-Präsident Ralph Friedländer gestört

Mehrere Protestierende haben eine Podiumsdiskussion innerhalb der Ringvorlesung «Antisemitismus» an der Universität Zürich gestört. SIG-Präsident Ralph Friedländer musste seinen Input zum Thema «Israelkritik» unterbrechen. Der Vorfall zeigt einmal mehr den Handlungsbedarf bei den Universitäten auf.

Gestern Abend wurde an der Universität Zürich eine Podiumsdiskussion der Ringvorlesung «Antisemitismus» von Pro-Palästina-Protestierenden gestört. Thema der Podiumsdiskussion war «Wann ist «Israelkritik» antisemitisch?». Neben den Professorinnen Meltem Kulaçatan und Christina Späti war auch SIG-Präsident Ralph Friedländer Teil der Diskussionsrunde.

Rede von Ralph Friedländer wurde unterbrochen

Noch während der Inputrede von Ralph Friedländer ganz zu Beginn der Veranstaltung wurde dieser wiederholt von fünf Anwesenden lautstark für mehrere Minuten unterbrochen. Es wurden Slogans wie «Genozide in Gaza» oder «Free Palestine» geschrien bzw. vorgängig aufgenommene Statements teils auf Englisch per Mobiltelefon abgespielt. Trotz Zureden durch die Veranstaltenden vor Ort und Protesten aus dem Saal wurden die Verlautbarungen fortgesetzt und dann verliessen um die zwanzig Personen den Hörsaal. Danach konnte das Podium programmgemäss weitergeführt werden.

Anhaltende Störungen an Schweizer Universitäten

Dieser Vorfall ist ein weiteres besorgniserregendes Beispiel für die seit einem Jahr anhaltenden Störungen und Protesten an Schweizer Universitäten rund um das Thema Israel, Palästina, Gaza und Nahost. Die Stimmen der Protestierenden sind sehr laut, tragen ideologisch-radikalisierte Züge in sich und entziehen sich einem ordentlichen Dialog. Auch in diesem Fall wurde wieder auf eine inhaltliche Auseinandersetzung und Debatte nicht nur verzichtet, sondern genau eine solche gestört und anfänglich verhindert. Insbesondere SIG-Präsident Ralph Friedländer hatte sogar bei den Störungen auf die Fragerunde verwiesen und Offenheit für eine Diskussion signalisiert.

Die Universitäten müssen Rede- und Meinungsfreiheit sicherstellen

Schweizer Universitäten sind Orte des demokratischen Dialogs und des Austausches. Diese Debattenkultur wird von den Protestierenden nicht respektiert. Dozierende, Studierende und vor allem solche mit einem jüdischen Hintergrund werden darüber hinaus durch solche Aktionen eingeschüchtert. Die Universitäten sind gefordert, diese dekonstruktiven, radikalen und bedrohlichen Protestformen aus dem akademischen Raum zu verbannen. Eine reine mässigende Einwirkung auf diese Protestierenden scheint kaum Früchte zu tragen. Hier muss die Rede- und Meinungsfreiheit an den Universitäten geschützt und verteidigt werden. Auch die Veranstaltenden – die Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien an der Universität Zürich, die Gamaraal Foundation und die Professur für Literatur- und Kulturwissenschaft der ETH – verurteilen diesen Vorfall scharf und prüfen Konsequenzen.

Bild: Universität Zürich, Frank Brüderli

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