Seder-Matching für Alleinstehende in Zeiten von Corona
Ein weiteres Pessachfest in der Coronapandemie steht an. Dabei haben es Alleinstehende besonders schwer. Eine Lösung hat sich die Israelitische Gemeinde Basel IGB einfallen lassen. Gastgebende Familien und Alleinstehende werden für einen gemeinsamen Sederabend zusammengebracht.
Auch dieses Jahr wird Pessach kleiner ausfallen, die Pandemiebewältigung verlangt weiterhin nach Einschränkungen. Während man im engsten Familienkreis noch feiern kann, ist das Zusammensein in der grossen Gemeinschaft nicht möglich. Vor allem Alleinstehende haben es schwer. Dem wollen die jüdischen Gemeinden entgegenwirken und zeigen sich solidarisch. Sie bieten sowohl virtuelle Möglichkeiten und auch direkte Unterstützung an. Ein besonderes Angebot stellt die Israelitische Gemeinde Basel IGB zur Verfügung. Die Mitglieder der IGB öffnen ihre Türen für jene, die niemanden haben, mit dem sie den Sederabend begehen können.
Ein «Seder-Matching» für Gäste und Gastgebende
Das ist eine wichtige Tradition während des Pessachfests. Auch Fremde, die nicht bei ihrer Familie sein können, sollen am Sederabend willkommen sein und als Gäste das Fest dennoch innerhalb einer Gemeinschaft feiern. Da die aktuelle Situation nach wie vor keine grossen Feiern zulässt, werden die sonst üblichen Gemeindeseder ausfallen. «Ein Seder-Matching war angebracht» meint Ayala Stefansky von der IGB. Sie ist für die Koordination des Angebots verantwortlich und hat sich um die eingehenden Anmeldungen gekümmert. Auch vor der Coronapandemie hätten sich auch in früheren Jahren Gemeindemitglieder bei der IGB gemeldet, die den Sederabend nicht allein verbringen wollten. So sei die diesjährige Alternative entstanden: Familien könnten Alleinstehenden die Teilnahme am Seder im eigenen Zuhause ermöglichen. Die Gemeinde habe einen Aufruf gestartet und Gastfamilien und Gäste zusammengeführt.
Gemeinschaftsgefühl trotz Pandemie
Die Coronapandemie kann dennoch leider nicht gänzlich vergessen werden. Schutzkonzepte und Vorsichtsmassnahmen haben nach wie vor grosse Bedeutung. Auch für Risikogruppen ist das Angebot nur eingeschränkt nutzbar. Die potentiellen Gastgeber hätten ebenfalls sehr hohen Respekt vor der aktuellen Situation. Dennoch sei es der IGB gelungen, für jeden der interessierten Gäste eine Teilnahme an einem Familienseder zu ermöglichen. So wird auch jeder das Fest innerhalb einer Gemeinschaft begehen können. In der Coronazeit ein wichtiges Zeichen.