Ein Weiterbildungsprogramm soll Lehrkräfte dabei unterstützen, die Schoah im Unterricht zu vermitteln. Der SIG und die PLJS organisieren dazu alle zwei Jahre eine Tagesreise zum Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Die PH Luzern bietet anschliessend eine Praxistagung an.
Für Lehrpersonen in der deutschsprachigen Schweiz gibt es ein zweiteiliges Weiterbildungsangebot zur Schoah und zu deren Vermittlung im Unterricht. Die beiden jüdischen Dachverbände der Schweiz, der SIG und die Plattform der Liberalen Juden der Schweiz PLJS, führen im ersten Teil eine Tagesreise zum Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau durch. Darauf folgt eine Praxistagung der Pädagogischen Hochschule Luzern. Das Angebot richtet sich vornehmlich an Lehrkräfte der Stufen Sek I und II.
Die nächste Schoah-Weiterbildung findet im November 2026 statt.
Eindrücke der Auschwitzreise 2018
Vermittlung der Schoah im Unterricht
Die Schoah, beziehungsweise der Holocaust, ist als Thema im Unterricht unbestritten und Teil des kollektiven Gedächtnisses und der Geschichtskultur der Schweiz. Es besteht aber Unsicherheit darüber, wie Schülerinnen und Schülern das Thema vermittelt werden soll: Sollen sie sich in erster Linie Wissen aneignen, Fähigkeiten, Fertigkeiten einüben oder sollen sie mit der Auseinandersetzung mit der Schoah ihre Haltung und Einstellungen verändern oder vertiefen? Vor allem bei einer vertieften Auseinandersetzung ist die persönliche Erfahrung der Lehrperson entscheidend. Das Lesen von Büchern über die Schoah und die begangenen Verbrechen kann nie dieselbe Erfahrung sein oder dieselbe Wirkung haben, wie der Besuch eines Konzentrationslagers.
Ziel der Reise zum Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau
Im Schulunterricht werden heute Tendenzen und Prozesse der Ausgrenzung von Bevölkerungsgruppen thematisiert. Eine vertiefte Beschäftigung mit diesem Thema zeigt auch auf, zu welch schrecklichen Verbrechen eine Verharmlosung oder Duldung solcher Diskriminierungen im Extremfall führen kann. Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau hat eine grosse Symbolkraft, wenn es um die Verbrechen der Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkrieges geht. Hier wurde die industrialisierte Vernichtung, die sogenannte Endlösung, perfektioniert. Jüdinnen und Juden, Fahrende, Homosexuelle und Regimegegnerinnen und -gegner wurden dort zu Hunderttausenden ermordet. Mit dem Besuch der Gedenkstätten sollen Eindrücke gewonnen werden, die den Lehrkräften im Unterricht helfen, zu vermitteln, dass die Verbrechen der Nationalsozialisten und die Leiden der Opfer nie vergessen, relativiert oder wiederholt werden dürfen. Diese werden umso wichtiger, weil es heute fast nicht mehr möglich ist, Zeitzeuginnen und -zeugen und Überlebende der Schoah in den Unterricht einzuladen.
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Weitere Informationen
Kosten
Die Kosten für die Schoah-Weiterbildung belaufen sich auf:
- CHF 450.- pro Person für Lehrer (subventioniert)
- CHF 600.- pro Person für Interessierte
In diesem Preis sind sämtliche Kosten für Flug, Bustransport, Mahlzeiten im Flugzeug, die Führungen durch die Gedenkstätten sowie für den Nachbearbeitungstag (ohne Anreise) enthalten. Die Reiseteilnehmerinnen und -teilnehmer erhalten nach ihrer Anmeldung eine ausführliche Dokumentation sowie Zutritt zu einer Webplattform.
Bitte beachten Sie:
- Versicherung ist Sache der Teilnehmenden.
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Berichte zu Auschwitzreisen