Alfred Heer: Ein Freund der jüdischen Gemeinschaft ist verstorben

Der Zürcher Nationalrat Alfred Heer ist im Alter von 63 Jahren verstorben. Der SIG würdigt ihn als langjährigen politischen Weggefährten, der sich konsequent gegen Antisemitismus einsetzte und die Erinnerungskultur in der Schweiz prägte.
Donnerstagnacht ist der Zürcher Nationalrat Alfred Heer in Zürich im Alter von 63 Jahren verstorben. Heer war während mehr als drei Jahrzehnten eng mit der jüdischen Gemeinschaft verbunden. Für viele in der Gemeinschaft war er ein verlässlicher Ansprechpartner und Unterstützer.
Einsatz gegen Antisemitismus und für das Gedenken und Erinnern
Unerschrocken trat Alfred Heer dem Antisemitismus entgegen – unabhängig davon, von wo, wie oder von wem er ausging. Besonders seit dem 7. Oktober 2023 und der darauffolgenden Welle von Antisemitismus in der Schweiz positionierte er sich öffentlich dezidiert gegen diese Entwicklung und setzte sich für die Sicherheit jüdischer Menschen ein.
Zugleich stärkte er die Erinnerungskultur nachhaltig: Gemeinsam mit Ständerat Daniel Jositsch reichte er 2021 den Vorstoss für einen offiziellen Gedenkort für die Opfer des Nationalsozialismus ein. Heute sind die Grundlagen dafür gelegt – das Schweizer Memorial für die Opfer des Nationalsozialismus wird als Gesamtprojekt als zentraler Erinnerungsort in Bern, als Vermittlungsort im St. Galler Rheintal und als nationales Netzwerk der Erinnerungsarbeit realisiert. Alle diese Meilensteine tragen auch seine Handschrift.
Dankbarkeit und Abschied
Alfred Heer war ein Brückenbauer, respektiert weit über Parteigrenzen hinaus. Hart im Stil, aber weich in der Art, fand er in der jüdischen Gemeinschaft grosse Anerkennung. Dem SIG erwies er immer wieder die Ehre mit seiner Teilnahme an Delegiertenversammlungen, Gedenkanlässen und Jubiläen. Der SIG gedenkt Alfred Heer in Dankbarkeit für sein Wirken und spricht den Angehörigen, Freunden und Weggefährten sein tief empfundenes Beileid aus.
Verwandte News

Der Bundesrat will Lücken im Monitoring zu Rassismus und Antisemitismus angehen

Bund verzichtet auf Beauftragtenstelle gegen Rassismus und Antisemitismus – SIG fordert Fokussierung auf eine übergeordnete und griffige Strategie gegen Antisemitismus
