Aufruf gegen Gewalt und Hass: SIG sieht gesamte Gesellschaft in der Pflicht

Die Ausschreitungen vom letzten Samstag haben Bern verwüstet und die jüdische Gemeinschaft verunsichert. Linksextremisten nutzen den Israel-Palästina-Konflikt, um gewalttätig die demokratische Gesellschaft zu untergraben.
Die Gewalt an der Pro-Palästina-Demonstration vom vergangenen Samstag hat in der Schweiz für Kritik gesorgt. Trotz der freudigen Nachrichten über den bevorstehenden Frieden im Gaza-Krieg, war von Frieden und Freude in Bern nur sehr wenig zu spüren. Es wurden Brände gelegt, Scheiben und Hausfassaden zerstört und Polizeibeamte angegriffen, so dass achtzehn von ihnen dabei verletzt wurden. Auch die gerufenen und gesprayten Parolen zeugen teils von Gewalt- und Terrorverherrlichung. Menschen, die mit Israel sympathisieren oder sich auch nur nicht gegen Israel aussprechen, werden als Gegner angesehen, beleidigt und in extremer Form sogar mit dem Tod bedroht.
Parolen und Gewalt führen zu Verunsicherung
Das betrifft auch die jüdische Gemeinschaft in der Schweiz. Egal wie Jüdinnen und Juden zur Regierung und Politik Israels stehen, so haben doch die meisten eine gewisse Verbundenheit zu diesem Land. Die Aufforderung sich von Israel distanzieren zu müssen, um nicht als Komplize und Befürworter des Krieges zu gelten, ist nicht nur falsch, sondern auch eine Diskriminierung aufgrund von Herkunft und Religion. Es erstaunt deshalb nicht, dass viele jüdische Menschen in Bern und in der ganzen Schweiz eine grosse Verunsicherung spüren aufgrund der Parolen und der Gewaltbereitschaft vom letzten Samstag
Gegen Gewalt, Extremismus und Hassrede
Es muss aber auch klar betont werden, dass die Krawalle eines Teils der Demonstration nur sehr bedingt etwas mit dem Israel-Palästina-Konflikt zu tun hatten. Dieser war nur der Vorwand für linksextreme Gruppierungen ihre Ablehnung der demokratisch-liberalen Gesellschaft, des Rechtsstaates und der Polizei auszuleben. Dieses Phänomen ist keineswegs neu: Schon in den 1970er Jahren haben sich europäische Linksradikale mit palästinensischen Terroristen verbündet und deren Konflikt als Vorwand für Terroranschläge gegen Israelis, Juden und die ganze Gesellschaft benutzt. Damit die damalige Gewalteskalation sich nicht wiederholt, sind nicht nur die Strafverfolgungsbehörden gefordert. Die gesamte Gesellschaft und alle, die hinter demokratischen und freiheitlichen Werten und für den Schutz aller Minderheiten stehen, müssen jetzt mit aller Deutlichkeit gegen Gewalt, Extremismus und Hassrede antreten.