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Volles Programm an der DV des SIG: Ralph Friedländer ist neuer Präsident, zwei neue Mitgliedgemeinden und eine Resolution zur Situation in Israel

Die Delegierten wählten an der SIG-DV 2024 Ralph Friedländer zum neuen Präsidenten. Ralph Lewin wechselt umgekehrt ins Vizepräsidium. Die Delegierten bestätigten ausserdem die Aufnahme zweier neuen Mitgliedgemeinden aus Genf und dem Kanton Wallis und verabschiedeten eine Resolution zu Israel.

Die 119. Delegiertenversammlung des SIG am 2. Juni 2024 in Bern stand insbesondere im Zeichen der Wahl eines neuen Präsidenten. Die 94 anwesenden Delegierten folgten dem Vorschlag der Geschäftsleitung für eine Rochade im Präsidium. Per Akklamation wurde Ralph Friedländer zum Verbandspräsidenten für die nächsten vier Jahre gewählt. Der vormalige Vizepräsident löst damit Ralph Lewin ab, der dieses Amt seit Oktober 2020 ausgefüllt hatte und nun selbst als wiedergewähltes Mitglied der GL das Vizepräsidium übernimmt.

Ein Kenner der internationalen Zusammenarbeit an der Verbandsspitze

Mit Ralph Friedländer erhält der SIG einen erfahrenen, verhandlungsgewandten und führungsstarken Präsidenten. Friedländer, 65 Jahre alt, war seit Jahren als Kader mit Diplomatenpass und Verhandlungsspezialist bei der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten EDA und zuvor beim Staatssekretariat für Wirtschaft SECO tätig. Von Januar 2020 bis Mai 2024 war er Leiter der Geschäftsstelle der Beratenden Kommission für Internationale Zusammenarbeit, die als ausserparlamentarische Kommission des Schweizerischen Bundesrats Analysen und Empfehlungen im Bereich der internationalen Zusammenarbeit entwickelt. Friedländer war ausserdem zuvor Mitglied des SIG-Centralcomités und sechs Jahre lang Präsident der Jüdischen Gemeinde Bern.

Nach seiner Wahl bedankte sich Ralph Friedländer für das Vertrauen der Delegierten. In seiner Rede kündigte er an, dass die Umsetzung der SIG-Strategie weiterhin Priorität habe: die Stärkung des Erfahrungsaustauschs zwischen den jüdischen Gemeinden und der Dialog des SIG nach innen sowie nach aussen, die Ausweitung des interreligiösen Dialogs und die Einführung einer nationalen Antisemitismusstrategie.

Kontinuität im Vizepräsidium und in der Geschäftsleitung

Ralph Lewin, Präsident des SIG seit 2020, wurde danach in die Geschäftsleitung gewählt und übernimmt nun, wie vorgeschlagen, das Vizepräsidium und zusätzlich das Ressort Finanzen. Ebenfalls wiedergewählt wurden die bisherigen Geschäftsleitungsmitglieder Nadja Gut, Bildung und Prävention, Liliane Isaak-Dreyfus, Soziales, Daniel Jakobovits, Ressort Finanzanlagen, und Iris Levy, Kultur. Neu in die GL wurde Moshe Fein, Mitglied der Gemeinde Agudas Achim in Zürich, gewählt. Fein ist seit vielem Jahren im Gastgewerbe und als Immobilienbewirtschafter tätig. Er übernimmt das Ressort Religiöses von Rolf Halonbrenner, der das Amt nur für eine Übergangszeit von einem Jahr übernommen hatte.

Neue Mitglieder des Centralcomités

Auch das Centralcomité wurde neu gewählt. Präsident ist für weitere vier Jahre Daniel Frank, Jüdische Gemeinde Biel. Die weiteren Gewählten sind: Juerg Bloch, Israelitische Kultusgemeinde Endingen, David Bollag, Jüdische Gemeinde Agudas Achim Zürich, Steffi Bollag, Israelitische Gemeinde Basel, Roseline Cisier, Communauté Israélite de Genève, Roland Dreyfus, Jüdische Gemeinde Solothurn, Elie Elkaim, Communauté Israélite de Lausanne et du Canton de Vaud, Jacques Lande, Israelitische Cultusgemeinde Zürich, Bertrand Leitenberg, Communauté Israélite du Canton de Neuchâtel, Alex Morgenbesser, Communauté Israélite Orthodoxe de Genève, Claude Nordmann, Communauté Israélite de Fribourg, José Rhein, Israelitische Religionsgesellschaft Zürich, Dalia Schipper, Jüdische Gemeinde Bern, Salomon Sebban, Communauté Beit Yossef de Crans-Montana, Harry Wiener, Jüdische Gemeinde St. Gallen, und Sam Wyler, Israelitische Kultusgemeinde Baden.

Eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge und eine Resolution zu Israel

Die weiteren Traktanden betrafen die gewohnten statuarischen Geschäfte. Darunter wurde auch eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge diskutiert. Die GL hatte eine Erhöhung vorgeschlagen, um einerseits die finanzielle Gesundung des Verbands weiter voranzutreiben und um andererseits die seit Jahren unveränderten Beiträgen teuerungsbedingt leicht anzupassen. Die Delegierten stimmten schliesslich dem Ansinnen zu und beschlossen eine entsprechende Erhöhung der Verbandsbeiträge der Mitgliedgemeinden.

Die schwierige und aufwühlende Situation in Israel nach dem 7. Oktober 2023 und dem andauernden Gazakonflikt bewegte auch die Delegiertenversammlung. Die Delegierten verabschiedeten eine Resolution zum Thema mit grossem Mehr. Die Resolution verurteilt den Terrorakt der Hamas in aller Schärfe und die damit verbundenen Verharmlosungen. Das Parlament und der Bundesrat wird dazu aufgefordert, das Hamasverbot rasch umzusetzen und ruft dazu auf, sich stärker für die Freilassung der Geiseln in Gaza einzusetzen. Ausserdem betonen die Delegierten ihre Solidarität mit der israelischen Bevölkerung und bekräftigen, dass das Existenzrecht Israels unverhandelbar sei. Gleichzeitig wird dem Bedauern über das grosse Leid der Zivilbevölkerung durch diesen von der Hamas ausgelösten Krieg Ausdruck gegeben. Frieden und Sicherheit müsse für die israelische Bevölkerung, für die Palästinenser und die ganze Region angestrebt werden. Zudem erwarten sie von Bund und Kantonen griffige Massnahmen, um dem steigenden Antisemitismus, einschliesslich an Hochschulen, zu begegnen.

Neue Mitglieder der SIG-Familie aus Genf und dem Kanton Wallis

Schliesslich darf der SIG neue Mitgliedgemeinden in seinen Reihen begrüssen. Mit dem nötigen Zweidrittelsmehr wurden zwei Beitrittsgesuche genehmigt. Die neuen Mitglieder sind: die Communauté Israélite Orthodoxe de Genève «Machsikei Hadass» CIOG und Communauté Beit Yossef de Crans-Montana et du Canton du Valais CBYCM. Die Machsikei Hadass ist eine kleinere orthodoxe Gemeinde in Genf und wurde in Form ihrer Vorgängergemeinde Agudath Achim 1918 von ungarischen Juden gegründet. Die CBYCM hat ihre ersten Aktivitäten 2022 aufgenommen und hat sich im März 2024 als Verein konstituiert. Damit sind dies die ersten Neuaufnahmen von Mitgliedgemeinden in den SIG seit 1945.

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