Der SIG nimmt Einsitz in eine Jury am Filmfestival «Visions du Réel» in Nyon und wählt den besten Film in der Kategorie «Interreligiös»
Im April fand in Nyon das internationale Dokumentarfilmfestival «Visions du Réel» statt. Für den SIG sass Valérie Arato Salzer in der interreligiösen Jury. Diese zeichnete in ihrer Kategorie den afghanischen Film «Kamay» aus.
Am Freitag, 19. April 2024, ging in Nyon die 55. Ausgabe des internationalen Dokumentarfilmfestivals «Visions du Réel» zu Ende. Während einer Woche verwandelt sich Nyon jedes Jahr in einen bedeutenden Begegnungsort des internationalen Filmschaffens, aber auch zu einer wichtigen Plattform für die Schweizer Filmlandschaft. Neben der internationalen, der nationalen und weiteren Jurys hat sich am Filmfestival auch eine interreligiöse Jury etabliert. In diesem Jahr nahm die Leiterin Kultur des SIG, Valérie Arato Salzer, in der interreligiösen Jury Einsitz.
Der Afghanische Film «Kamay» gewinnt
Zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen Claude Rossi, Jean-Claude Boillat und Majid Movasseghi der interreligiösen Jury war es ihre Aufgabe, aus einer Auswahl von fünfzehn Filmen einen Preisträger auszuwählen. Diese vergab den mit 5000 Schweizer Franken dotierten Preis an den Film «Kamay» der afghanischen Regisseure Shahrokh Bikaran und Ilyas Yourish. Gezeigt wird die Geschichte einer Familie, die in der kargen Bergwelt Afghanistans lebt und der diskriminierten ethnischen Minderheit der Hazaras angehört.
Die interreligiöse Jury am Festival «Visions du Réel» wurde von der Internationalen Kirchlichen Filmorganisation «Interfilm» ins Leben gerufen und ist das internationale Netzwerk für den Dialog zwischen Kirche und Film. Es soll das Verständnis für die ästhetische, spirituelle und soziale Bedeutung des Films fördern und will sich für die Wahrnehmung von Kirche, Theologie und Religion in der Filmkultur engagieren.
Valérie Arato Salzer zeigte sich beeindruckt von der Zusammenarbeit in der Jury: «Die Arbeit in der Jury, in der das reformierte und das katholische Christentum, der Islam und das Judentum vertreten waren, war bemerkenswert.» Und sie fügt an: «Die Diskussionen über die Filme und vor allem die einstimmig getroffene Auswahl des Siegerfilms haben eindrücklich gezeigt, dass es die universellen menschlichen Werte und der Respekt dem und der anderen gegenüber sind, die uns in all unserer Verschiedenheit verbinden.»
Filme als Abbild einer globalisierten Welt mit unerwarteten Einblicken
165 Filme wurden in diesem Jahr am Filmfestival in Nyon präsentiert – darunter 128 neue Filme und 88 Weltpremieren. Das aktuelle internationale Dokumentarfilmschaffen zeigt das Abbild einer Welt, die sich im Spannungsfeld von totaler Globalisierung und unerwarteter Einblicke in unbekannte und unberührte Orte bewegt. Im internationalen Wettbewerb ging der Hauptpreis an den Film «The Landscape and the Fury» der Schweizer Filmemacherin Nicole Vögele. Den Publikumspreis erhielt der Dokumentarfilm «No Other Land» des israelischen Journalisten Yuval Abraham und des Palästinensers Basel Adra.
Bild: Nikita Thevoz
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