Holocaustvergleiche haben wieder zugenommen. Der SIG ruft im 20 Minuten-Interview nachdrücklich zum Verzicht auf
Die starke Häufung von Holocaustvergleichen in den letzten Wochen hat den SIG sehr beunruhigt. 20 Minuten-Chefredaktor Gaudenz Looser und SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner haben sich zum Gespräch getroffen.
In den letzten Wochen ist im gesellschaftspolitischen Diskurs in der Schweiz wieder eine starke Zunahme an Holocaustvergleichen zu beobachten. Insbesondere auffällig ist die Häufung in der Impf- und Coronadebatte. Der SIG hatte zuvor mehrfach daran appelliert, auf solche Vergleiche und Formulierungen zu verzichten. Schon im November 2020 hatte der SIG einen Aufruf dazu veröffentlicht: «Eine rege und auch hart geführte Diskussion der politischen und gesellschaftlichen Vorgänge und Themen in unserem Land ist wichtig. Dem müssen aber auch bestimmte Grenzen gesetzt werden. Eine dieser Grenzen ist, das unermessliche Leid und den Schmerz von Millionen von Menschen zu instrumentalisieren und damit zu missbrauchen. Es ist überhaupt angebracht, politische und gesellschaftliche Auseinandersetzungen nicht willentlich eskalieren zu lassen. Eine Debatte sollte, demokratischen Prinzipien folgend, konstruktiv, mässigend im Ton und im Dialog angegangen werden.»
Zahlreiche Holocaustvergleiche in den Online-Kommentaren bei 20 Minuten
Ein Artikel bei 20 Minuten zu einem «Gimpft»-Armband am 28. Juli 2021 hat schliesslich ein für den SIG überbordendes Mass an Online-Kommentaren mit derartigen Vergleichen auf der Website und der Facebookseite von 20 Minuten generiert. Aus dem folgenden Austausch mit dem Social Responsability Board von 20 Minuten entstand ein Interviewgespräch zwischen dem Chefredaktor Gaudenz Looser und SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner.
Bild: 20min/Michael Scherrer
Gespräch im 20 Minuten vom 2. August 2021 mit 20 Minuten-Chefredaktor Gaudenz Looser und SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner.
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