Hunderte versammeln sich am Sonntagabend in Zürich solidarisch zu einer Mahnwache gegen Antisemitismus
Nach dem brutalen Angriff auf ein jüdisches Gemeindemitglied am Samstagabend haben sich am Sonntag Hunderte Menschen in Zürich zu einer Mahnwache gegen Antisemitismus versammelt. Die Solidarität war gross.
Hunderte Menschen, darunter auch Geschäftsleitungsmitglieder des SIG, versammelten sich am Sonntag zu einer Mahnwache, nachdem ein jüdischer Mann am Samstagabend in Zürich Selnau brutal niedergestochen wurde. Organisiert wurde die Kundgebung von der Aktion «NAIN Switzerland» (NAIN: Never again is now), die sich seit den Anschlägen in Israel im Oktober 2023 öffentlich gegen Antisemitismus einsetzt.
Gelbe Regenschirme als Zeichen gegen den Antisemitismus
Viele Teilnehmende folgten dem Aufruf der Organisatorinnen und Organisatoren und brachten gelbe Regenschirme als symbolisches Zeichen gegen Antisemitismus mit. Andere hielten Schilder mit den Worten «Gemeinsam gegen Antisemitismus» und «Keine Gewalt gegen Juden» in die Höhe.
Die Solidarität unter den Anwesenden war gross, dennoch sind viele verunsichert. An der Kundgebung nahm auch SIG-Präsident Ralph Lewin teil. «Das ist kein Tag wie jeder andere», sagt er zur Tat. «Dass jemand mitten in der Stadt Zürich so schlimm angegriffen wird, ist für uns alle sehr erschütternd.»
Die jüdische Gemeinschaft lässt sich nicht einschüchtern
In einer kurzen Ansprache wandte sich Noam Hertig, Rabbiner der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich ICZ, an die Menge und betonte, dass sich die jüdische Gemeinschaft nicht einschüchtern lasse: «Unsere Liebe ist stärker als ihr Hass». Er forderte aber auch eine öffentliche Verurteilung der Tat.
Nach einem gemeinsamen Gebet zogen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Neuen Börse in Selnau schweigend weiter zum Helvetiaplatz.