Antisemitismus

Ein Brandanschlag auf die Synagoge der Agudas Achim in Zürich konnte verhindert werden. Der SIG mahnt zur Mässigung im Ton hinsichtlich des Gazakriegs

Die Synagoge der Agudas Achim in Zürich entging am Samstagabend nur knapp einem Brandanschlag. Der psychisch verwirrte Täter konnte gefasst werden. Der SIG sieht einen Zusammenhang zur aufgeheizten Stimmung im Land, die laufend vom Krieg in Gaza genährt wird.

Am Samstagabend, dem 10. August 2024, konnte ein Brandanschlag auf die Synagoge der jüdischen Gemeinde Agudas Achim in Zürich verhindert werden. Ein Mann näherte sich der Synagoge und schüttete Benzin vor den Eingang der Synagoge. Der aufmerksame gemeindeeigene Sicherheitsdienst hat rechtzeitig reagiert und den Täter überrascht, worauf dieser die Flucht ergriff. Der Sicherheitsdienst konnte damit Schlimmeres verhindern.

Der psychisch verwirrte Täter wurde gefasst

Der Täter konnte im Verlaufe der Nacht von der Kantonspolizei verhaftet werden. Beim Täter handelt es sich ersten Ermittlungen zufolge um einen psychisch verwirrten 32-jährigen Schweizer. Ein extremistisches Motiv stehe laut den Ermittlungsbehörden nicht im Vordergrund.

Die aufgeheizte Gazadebatte hat Einfluss auf Täter

Der SIG ist erleichtert, dass der geplante Brandanschlag vereitelt werden konnte und dankt dem Sicherheitsdienst der Agudas Achim für sein beherztes Eingreifen und der Polizei für ihre schnelle und erfolgreiche Fahndungsarbeit. Gleichzeitig wiegt aber auch die Beunruhigung schwer. Der versuchte Anschlag ist nochmals ein Vorfall mehr, der einer grossen Reihe schwerer antisemitischer Übergriffe zugerechnet werden muss, die seit Oktober 2023 in der Schweiz registriert wurden. Es muss davon ausgegangen werden, dass der Täter in seinem psychischen Ausnahmezustand von der aufgeheizten Stimmung und Debatte im Land im Hinblick auf den Krieg in Gaza beeinflusst und getriggert wurde. Der SIG ruft folglich dazu auf, dass in der Gazakrieg-Debatte mehr Zurückhaltung in der Tonalität und grundlegendes Verantwortungsbewusstsein einkehren muss. Es wäre naiv zu glauben, dass radikalisierte oder verwirrte Täter davon unbeeinflusst agieren würden.

Gleichzeitig zeigt die Verhinderung des Anschlags die Wichtigkeit des Schutzes jüdischer Einrichtungen auf. Es braucht dazu ein ausgefeiltes Bündel an Massnahmen: Polizeilicher Schutz, Gebäudesicherung und wie eben hier einen ausgebildeten Sicherheitsdienst der Gemeinde. Ohne die Kooperation mit den Sicherheitsbehörden und der staatlichen Unterstützung für Sicherheitsmassnahmen kann ein effektiver Schutz vor solchen Tätern nicht gewährleistet werden.

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